Für die deutschen Chemieriesen BASF, Evonik oder Covestro war auch 2023 wieder kein leichtes Jahr. Die Firmen litten und der mauen Entwicklung der Konjunktur in einigen wichtigen Märkten sowie unter den hohen Energiekosten. Immerhin musste man sich anders als 2022 keinerlei Sorgen um eine sichere Gasversorgung machen. Und 2024 auch nicht.
Denn Deutschland geht mit sehr gut gefüllten Erdgasspeichern ins neue Jahr. Der Füllstand der Speicher lag am Donnerstagmorgen bei 90,8 Prozent, wie am Freitag aus im Internet veröffentlichten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorging. Zum Vergleich: Sind die Speicher voll, entspricht die gespeicherte Gasmenge etwa dem Verbrauch von zwei bis drei durchschnittlich kalten Wintermonaten.
Die Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Gasmarkt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab, nach dem Ende der Heizperiode wieder zu. In den vergangenen Wochen gab es anders als üblich allerdings mehrere Tage, an denen per Saldo mehr ein- als ausgespeichert wurde, die Füllstände also zunahmen.
Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete am Donnerstagmorgen einen Füllstand von 81,2 Prozent. Auch EU-weit sind die Speicher noch ziemlich voll. Laut GIE lag der Füllstand bei 87,0 Prozent.
Der aktuelle Füllstand ist laut Speicherverband Ines "weit überdurchschnittlich". "Die milden Temperaturen im November und im Dezember haben für verhältnismäßig niedrige Verbräuche gesorgt und so eine stärkere Entleerung der Gasspeicher vermieden", sagte der Geschäftsführer Branchenverbandes Initiative Energien Speichern (Ines), Sebastian Heinermann, der Deutschen Presse-Agentur.
Zu beachten ist, dass neben der Entnahme aus den Speichern weiter dauerhaft Gas vor allem durch Pipeline-Importe nach Deutschland fließt. Am Mittwoch kam laut Bundesnetzagentur das meiste Gas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Gas floss auch über die neuen LNG-Terminals an den deutschen Küsten ins deutsche Gasnetz. Daneben bezog Deutschland Erdgas auch aus der Schweiz und Dänemark.
Die vollen Gasspeicher sind natürlich für BASF, Evonik und Covestro positiv. Nun wäre es wichtig, dass die Weltkonjunktur – eventuell mit Hilfe von den Notenbanken – in den kommenden Quartalen allmählich wieder Schwung aufnimmt. Die günstig bewerteten Aktien von BASF und Evonik bleiben jedenfalls heiße Comeback-Wetten für das nächste Börsenjahr, die Stoppkurse sollten bei 36,00 Euro (BASF) beziehungsweise 15,00 Euro (Evonik) belassen werden.
Bei Covestro laufen indes weiterhin die Übernahmeverhandlungen, von denen kaum eine Information nach außen dringt. Die Aktie verfügt aktuell auch noch über ein relativ gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Die Position sollte hier mit einem auf 44,00 Euro nachgezogenen Stoppkurs abgesichert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
MIt Material von dpa-AFX