Der Kunststoffkonzern Covestro rechnet nach einem Schlussspurt 2020 mit einer Fortsetzung der Erholung. Nachdem die Corona-Krise das Unternehmen im Frühjahr stark belastet hatte, erholte sich die Nachfrage nach den Vorprodukten für harte und weiche Kunststoffe sowie Zusätze für Lacke des Konzerns rasch. Gründe waren eine gut laufende Baukonjunktur, der Erholung der Autobranche sowie der boomenden Nachfrage nach Heim- und Unterhaltungselektronik.
Für 2021 wird ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro angestrebt, wie der Konzern am Dienstag in Leverkusen mitteilte. Nach einem Rückgang um rund 8 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro im Jahr 2020 haben Analysten im Durchschnitt für das neue Jahr knapp 1,9 Milliarden Euro auf dem Zettel.
Bei einem Umsatzminus von 13,7 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro verdiente Covestro 2020 unter dem Strich 459 Millionen Euro, was knapp 17 Prozent weniger waren als im Vorjahr.
Neue Dividendenpolitik
Indes orientiert sich Covestro bei der Dividende künftig an der Höhe des Nettogewinns. Die Ausschüttungsquote liegt nun bei 35 bis 55 Prozent des Konzernergebnisses. Bislang hatte sich das Management eine zumindest stabile Ausschüttung auf die Fahnen geschrieben. Im vergangenen Jahr musste dann aber die eigentlich für 2019 geplante Dividende - wie bei so vielen Unternehmen - wegen der Corona-Krise deutlich gekürzt werden.
"Mit der neuen Dividendenpolitik schaffen wir einen stärkeren Bezug zur wirtschaftlichen Gesamtlage von Covestro und ermöglichen eine höhere Ausschüttung in Jahren mit einem Spitzenergebnis", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer laut Mitteilung. Die für 2020 vorgeschlagene Dividende liegt mit einer Ausschüttungsquote von 55 Prozent am oberen Ende der Spanne. Je Aktie bedeutet das 1,30 Euro und damit 10 Cent mehr als im Vorjahr.
Zwar lag Covestro bei einigen Kennzahlen ganz knapp unter den Analystenprognosen, dafür stimmt der Ausblick auf 2021 relativ zuversichtlich und Dividendenjäger können sich über eine leicht angehobene Dividende freuen. Da sich die Perspektiven für den Chemieriesen nach dem äußerst schwierigen Jahr 2020 nun wieder aufhellen und das Chartbild nach wie vor attraktiv ist, können Anleger beim DAX-Titel weiterhin zugreifen. Der Stoppkurs sollte auf 47,00 Euro nachgezogen werden.
Mit Material von dpa-AFX