Der Chemieriese Covestro blickt in einem weiterhin schwierigen Geschäftsumfeld vorsichtiger auf das Gesamtjahr. So fehlt der Weltwirtschaft weiterhin der Schwung und die für Covestro wichtige Autoindustrie zeigte zuletzt Schwächen. Neuigkeiten zu den laufenden Übernahmegesprächen mit dem Ölkonzern Adnoc gab es indes zunächst nicht.
Konzernchef Markus Steilemann rechnet laut einer Mitteilung vom Dienstag für 2024 nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 1,0 und 1,4 Milliarden Euro - nach knapp 1,1 Milliarden im Vorjahr. Bisher wurden bis zu 1,6 Milliarden Euro angepeilt. Die mittlere Analystenschätzung lag aber bereits in der unteren Hälfte der alten Spanne.
Der freie operative Finanzmittelzufluss (Free operating Cashflow) wird jetzt zwischen minus 100 und plus 100 Millionen Euro erwartet - nach bisher 0 bis 300 Millionen Euro. Im abgelaufenen zweiten Quartal hielt Covestro den Umsatz mit 3,7 Milliarden Euro in etwa stabil, während der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 320 Millionen Euro sank. Unter dem Strich standen in den Monaten April bis Juni rote Zahlen. Für das dritte Quartal erwartet der Leverkusener DAX-Konzern einen operativen Gewinn zwischen 250 und 350 Millionen Euro.
„Das Marktumfeld bleibt sehr herausfordernd“, sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. „Unsere stark gestiegenen Absatzmengen zeigen, dass wir für eine einsetzende Erholung gerüstet sind. Zudem schaffen wir durch unser Transformationsprogramm STRONG die notwendigen Voraussetzungen, um unsere führende Position im globalen Markt weiter auszubauen und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“
Die heutigen Zahlen fielen weitgehend enttäuschend aus und dürften den Kurs zunächst etwas belasten. Letztlich wird für die weiteren Entwicklung des Aktienkurses aber eher entscheidend sein, was in den Übernahmeverhandlungen mit Adnoc geschieht. DER AKTIONÄR bleibt diesbezüglich zuversichtlich gestimmt. Wer bei Covestro investiert ist, kann weiterhin an Bord bleiben (Stoppkurs: 44,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX