Der Trend bei den jüngsten Analysen zur Aktie von Covestro geht klar nach oben. So hat in der Vorwoche nun etwa das Analysehaus Jefferies das Kursziel für die DAX-Titel von 60 auf 62 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Auch andere Experten sehen nach wie vor Aufwärtspotenzial für die Anteilscheine des Chemiekonzerns.
Jefferies-Analyst Chris Counihan passte sein Kursziel in einer am Freitag veröffentlichten Studie an die mögliche Übernahmeofferte des Ölkonzerns Adnoc von 62 Euro an, obwohl er seine operativen Gewinnschätzungen (EBITDA) im Schnitt um zwei Prozent kürzte. Der Adnoc-Deal mit einem möglichen Vollzug sei der Dreh- und Angelpunkt der Story.
Indes hat Deutsche Bank Research die Einstufung für die Covestro-Papiere vor Zahlen für das zweite Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 58 Euro belassen. Das EBITDA des Chemiekonzerns dürfte um gut ein Fünftel gefallen sein, erklärte Analystin Virginie Boucher-Ferte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Ihre Schätzung liege nun unter der Mitte der vom Unternehmen angepeilten Spanne.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Covestro von 50 auf 58 Euro angehoben und das Anlagevotum auf "Hold" belassen. Entgegen seinen Erwartungen hätten sich die Übernahmegespräche zwischen Adnoc und Covestro zuletzt doch gut entwickelt, so Analyst Sebastian Bray. Er misst einer Übernahme des deutschen Kunststoffproduzenten durch den staatseigenen Ölkonzern der Vereinigten Arabischen Emiraten eine Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent zu.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die Covestro-Aktie bleibt attraktiv. 62 Euro je Aktie ist sicherlich ein attraktives Angebot und würde den DAX-Titel mit einem KGV von mehr als 20 bewerten. Zum Vergleich: Als vor knapp einem Jahr die ersten Gerüchte über eine geplante Akquisition durch Adnoc aufkamen, notierte der Kurs noch bei knapp 40 Euro. Wer bei der AKTIONÄR-Empfehlung bereits dabei ist, beachtet weiterhin den nachgezogenen Stoppkurs bei 44,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX