Es ist wahrlich kein spannender Kursverlauf, den der DAX-Titel Covestro derzeit zu bieten hat. So pendelt die Aktie des Chemieproduzenten seit geraumer Zeit um die Marke von 58 Euro herum. Nachdem sich die Vorstände von Covestro und des arabischen Ölriesen Adnoc auf eine Übernahme geeinigt hatten, passierte zunächst nichts, nun ist der Fahrplan offiziell.
So kündigte die Abu Dhabi National Oil Corporation, kurz Adnoc, nun an, dass die Aktionäre des Kunststoffkonzerns noch bis Ende November Zeit haben werden, die Übernahmeofferte anzunehmen. Wie der Staatskonzern mitteilte, beginnt die Frist bereits am heutigen Freitag und läuft noch bis zum 27. November. Dies stellt den nächsten formalen Schritt zur Komplettübernahme der ehemaligen Bayer-Tochter dar. Wie bereits seit längerer Zeit bekannt ist, bietet das Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 62,00 Euro je Anteilschein. Damit wird Covestro insgesamt ein Wert von 11,7 Milliarden Euro zugestanden. Wie Adnoc zudem erklärte, beläuft sich die Mindestannahmeschwelle auf 50 Prozent plus eine Aktie.
Ebenfalls bereits seit einiger Zeit bekannt ist auch, dass der Ölproduzent für den Einstieg bei Chemiekonzern über eine Kapitalerhöhung neue Aktien im Umfang von knapp 1,2 Milliarden Euro von Covestro erwerben will. Rechnet man dies zusammen mit den Verbindlichkeiten von Covestro (zuletzt knapp drei Milliarden Euro), so errechnet sich ein Betrag von insgesamt 16 Milliarden Euro, den sich Adnoc die Akquisition von Covestro kosten lässt. Wenig verwunderlich angesichts solcher Zahlen, dass der Covestro-Vorstand das Übernahmeangebot unterstützt.
DER AKTIONÄR rät dazu, das Übernahmeangebot von Adnoc anzunehmen, die 62 Euro je Aktie einzustreichen und damit auf eine Rendite von 78 Prozent seit der Erstempfehlung in der Print-Ausgabe 44/2022 zu kommen.
Ein Neueinstieg drängt sich indes angesichts des überschaubaren Aufwärtspotenzials aber mittlerweile nicht mehr auf, schließlich gibt es an der Börse zahlreiche Storys, bei denen ein deutlich höheres Kurspotenzial drin sein sollte. Um die angelaufenen Gewinne abzusichern, sollte der Stoppkurs bei 54,00 Euro belassen werden.