Es ist der vermutlich langweiligste Kursverlauf aller 40 DAX-Konzerne: Nachdem zu Beginn der letzten Handelswoche bekannt gegeben wurde, dass sich die Vorstände von Covestro und dem arabischen Ölriesen Adnoc auf eine Übernahme geeinigt haben, sprang der Kurs zunächst auf 58 Euro und pendelt seither lediglich um diese Marke herum.
Doch allmählich dürfte sich die Aktie dem gebotenen Wert von 62 Euro annähern, schließlich kommt Adnoc bei der Übernahme gut voran. So verfügt das Unternehmen aus Abu Dhabi mittlerweile über einen Anteil von 8,5 Prozent am deutschen Kunststoffhersteller. Dies geht aus einer gestern veröffentlichten Meldung zu den Stimmrechten des DAX-Konzerns hervor. Nachdem zuvor beide Parteien über viele Monate hinweg verhandelt hatten, scheint Adnoc nun nicht mehr viel Zeit verlieren wollen. So wurde in der Vorwoche eine konkrete Investitionsvereinbarung unterzeichnet. Die Mindestannahmequote liegt demnach bei 50 Prozent plus einer Aktie. Das Covestro-Management hatte zudem erklärt, die geplante Akquisition zu unterstützen.
Die Abu Dhabi National Oil Company bietet 62 Euro je Covestro-Aktie und bewerten die Anteile des Chemieproduzenten damit mit einem Betrag von insgesamt 11,7 Milliarden Euro. Darüber hinaus hat das arabische Unternehmen vor, über eine Kapitalerhöhung zusätzliche Anteilscheine am DAX-Konzern im Volumen von rund 1,2 Milliarden Euro von den Leverkusenern zu erwerben. Rechnet man noch die Verbindlichkeiten von Covestro in Höhe von knapp Milliarden Euro hinzu, würde sich diese Summe sogar noch auf nahezu 16 Milliarden Euro erhöhen.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Zwar notieren die Anteilscheine von Covestro knapp vier Euro unter dem offiziellen Übernahmeangebot. Ein Kauf drängt sich angesichts des überschaubaren Aufwärtspotenzials aber mittlerweile nicht mehr auf. Wer bei der AKTIONÄR-Altempfehlung noch an Bord ist, kann entweder direkt die Gewinne einstreichen oder noch abwarten, bis der Kurs bis auf 62 Euro gelaufen ist oder man eben diesen Betrag von Adnoc erhält, was noch etwas dauern könnte. Um die angelaufenen Gewinne abzusichern, sollte der Stoppkurs bei 54,00 Euro belassen werden.
Bei welchen DAX-Titeln es hingegen aktuell noch richtig sattes Aufwärtspotenzial gibt, lesen Sie in der Titelstory "Hoch, höher, DAX" der aktuellen Ausgabe 41/2024. Hier bequem als ePaper erhältlich.