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Corona-Shutdown von Disney Resort – Besucher gefangen – so reagiert die Aktie

Corona-Shutdown von Disney Resort – Besucher gefangen – so reagiert die Aktie
Foto: Picture Alliance
The Walt Disney Company -%
Martin Mrowka 01.11.2022 Martin Mrowka

Wegen eines Corona-Falls hat China das Disney Resort Shanghai am 31. Oktober bei laufendem Betrieb plötzlich geschlossen. Tausende Besucher sind im Vergnügungspark gefangen, bis sie ihre Quarantäne durch einen negativen Test beenden können. Die strikte Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung wirkt sich nicht nur auf die Disney-Aktie aus.

Zu Halloween war das große Disney Resort Shanghai gut besucht. Doch nun ist es bis auf weiteres wieder geschlossen, wie das Ressort selbst auf seiner Homepage bestätigt. In Videos auf dem chinesischen Twitter-Rivalen Weibo sind Menschen zu sehen, die in Richtung der bereits verschlossenen Ausgänge eilen, um der Quarantäne zu entkommen. Noch am Abend sollen noch mehr als 10.000 Menschen im Disneyland gefangen gewesen sein. Die Fahrgeschäfte blieben für die Besucher, die im Park feststeckten, geöffnet.

Bereits im vergangenen Jahr war der Park in die Schlagzeilen geraten, als kurzerhand 30.000 Besucher eingeschlossen wurden und sich frei-testen mussten. Damals schloss das Resort dann für drei Monate.

Reuters
Besucher im Disney Resort Shanghai warten in der Nacht auf Corona-Tests

Wie viele Besucher sich diesmal im Park aufhalten, ist nicht bekannt. Laut einer Meldung von Yahoo sollen sich zum Zeitpunkt der Schließung etwa 60.000 Touristen im Park aufgehalten haben, Asia Nikkei gab derweil 20.000 Besucher an. Ein Twitter-User berichtete, dass gegen 21.45 Uhr mehr als 10.000 Gäste mit 220 Shuttle-Bussen und 160 speziellen Einsatzfahrzeugen evakuiert werden sollten.

Nicht nur die Halloween-Besucher sind betroffen. Laut Reuters muss jeder Besucher, der den Vergnügungspark seit dem 27. Oktober besucht hatte, sich innerhalb von drei Tagen dreimal auf Covid-19 testen lassen. 

Das 'Universal Beijing Resort' in der Hauptstadt Peking wurde derweil am gestrigen Montag nach einer fünftägigen Schließung, die ebenfalls durch Virus-Maßnahmen ausgelöst wurde, wiedereröffnet.

Die Schließungen dürften für die betroffenen Konzerne nicht nur Umsatzeinbußen, sondern auch Image-Schäden verursachen. Die Disney-Aktie reagierte an der Wall Street zeitweilig verschnupft, hangelte sich im allgemein freundlichen Börsenumfeld letztlich wieder auf 106,54 Dollar leicht ins Plus.

The Walt Disney Company (WKN: 855686)

Wichtiger Apple-Zulieferer betroffen

Durch die Welle neuer Corona-Lockdowns in China drohen auch anderen US-Konzernen Gewinneinbußen. Weil die Maßnahmen ein wichtiges Werk des Apple-Zulieferers Foxconn in der chinesischen Stadt Zhengzhou beeinträchtigten (DER AKTIONÄR berichtete), könnte die dortige iPhone-Produktion um bis zu 30 Prozent zurückgehen, sagte ein Insider am Sonntag. Foxconn arbeite daher daran, die Fertigung in seiner Fabrik in der südlichen Stadt Shenzhen auszubauen. Die Auswirkungen auf die Produktion kommen mitten in der vor dem Weihnachtsgeschäft traditionell arbeitsreichen Zeit für Elektronik-Hersteller. Apple-Aktien rutschten am Montag in freundlichem Börsenumfeld um 1,5 Prozent auf 153,34 Dollar ab.

In China kursieren seit Monaten Videos von Menschen, die eilig Bürokomplexe und Einkaufszentren verlassen, um dort nicht unter Quarantäne gestellt zu werden. Am Wochenende tauchten in chinesischen Online-Netzwerken Aufnahmen auf, die Foxconn-Mitarbeiter zeigen sollen, wie sie zu Fuß über Straßen und Felder in ihre Heimatorte zu gelangen versuchen. Am Standort Zhengzhou sind rund 200.000 Arbeiter beschäftigt.

Macau-Lockdowns belasten US-Kasino-Betreiber

Am Wochenende wurden auch über Teile von Macau Lockdowns verhängt, nachdem in der Glücksspiel-Metropole eine Handvoll Infektionen entdeckt worden war. Zuvor war die Stadt gut drei Monate Corona-frei. Dies brockte den US-Kasinobetreibern MGM und Wynn, die auch in Macau Spielbänke unterhalten, an der Wall Street zeitweise Kursverluste ein. Zuletzt erholten sich die Papiere aber wieder. 

"Angesichts der anhaltenden Null-Covid-Strategie wird die Wirtschaft noch bis 2023 zu kämpfen haben", zitiert Reuters Volkswirt Zichun Huang vom Research-Haus Capital Economics. Eine Abkehr von den strengen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie sei frühestens 2024 zu erwarten.

Für das Disney-Geschäft sind die Corona-Shutdowns ärgerlich. Der global agierende Konzern sollte jedoch trotz allgemeiner Preissteigerungen profitieren. Am 8. November nachbörslich werden die neuen Quartalszahlen bekannt gegeben.

Die Disney-Aktie sollte ihren Mitte Oktober begonnenen sanften Anstieg fortsetzen. Nach der Überwindung des GD50 bei knapp 105 Dollar kommt als nächster Widerstand die 200-Tage-Linie bei 116,88 Dollar in Reichweite. Engagierte Anleger bleiben mit Ziel bei 150 Euro dabei. Bei 88 Euro sollte ein Stoppkurs platziert werden.

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