Eine kleine US-Firma mit einem Jahresumsatz im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich sorgt an der Börse derzeit für Furore: Alpha Pro Tech. Der Hersteller von Mund- und Körperschutz-Artikeln profitiert aktuell von den jüngsten Entwicklungen der Corona-Krise. Besser gesagt profitiert die Aktie von Zockern, die den Wert aktuell in schwindelerregende Höhen treiben. Mit einer reelen Bewertung des Papiers hat das nichts zu tun. Es ist ein Hoch-Risiko-Zock.
Vor einer Woche, am Freitag, 21. Februar 2020, konnte man eine Aktie von Alpho Pro Tech für unter 5 Euro erwerben. Am gestrigen Donnerstag zog der Wert auf etwa 19 Euro an, heute Morgen kostete der Small Cap zeitweise 43 Euro. In fünf Handelstagen hat sich der Kurs fast verzehnfacht, allein am Freitag betrug das Plus zeitweise mehr als 100 Prozent.
Das gibt es nicht oft am Aktienmarkt. Noch seltener ist, dass das Papier in der Liste der meistgehandelten Papiere des Onlinebrokers Flatex auftaucht, heute sogar an der Spitze (siehe Video unten).
Mittlerweile ist der Wert auf 24 Euro zurückgekommen. Wer also bei 40 Euro heute eingestiegen ist, sitzt bereits auf satten Buchverlusten von etwa 40 Prozent. Bereits in früheren Jahren war Alpha Pro Tech immer wieder mal mit kurzfristigen Eskapaden aufgefallen, etwa 2014. Nach einem Hype sackten die Kurse schnell wieder auf ein normales Bewertungsniveau zurück.
Alpha Pro Tech hatte am Vortag mitgeteilt, dass der Auftragsbestand an N-95-Mundschutz-Masken auf mittlerweile 14,1 Millionen US-Dollar gestiegen ist. Bis Ende März könne man Masken für etwa 4 Millionen Dollar produzieren. Die weiteren Aufträge müssen also monatelang warten.
Es existiert ein Engpass am Markt für Mundschutzmasken, die derzeit wegen der Coronavirus-Krise gesucht sind. Auch in Deutschland. "Es gibt wirklich erhebliche und umfängliche Lieferengpässe", sagte Thomas Porstner, Geschäftsführer beim Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO).
Auch der deutsche Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk stellt Atemschutzmasken her, die derzeit sehr stark nachgefragt werden. Die Lübecker arbeiten ebenfalls mit voll ausgelasteten Produktionskapazitäten für leichten Atemschutz, können das kurzfristig auch nicht weiter erhöhen. Die SDAX-Aktie zog heute zeitweise um rund 20 Prozent an auf das höchste Niveau seit September 2018.
Der aktuelle Hype um Aktien von Mundschutz-Herstellern ist angesichts begrenzter Produktionskapazitäten und - noch wichtiger - begrenzter Schutzfunktion gegen das Coronavirus nur vorübergehend. Wer die Aktien kauft, sollte sich bewusst sein, dass der Kurs schnell wieder in "normale" Bewertungsregionen zurückfällt. High Risk! Wer engagiert ist, nimmt jetzt Gewinne mit.
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