Die Aktie von Johnson & Johnson steht am Dienstag unter Druck. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es bei dem Papier gut drei Prozent nach unten. Grund ist ein Bericht der "New York Times" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass die US-Gesundheitsbehörden sich zeitnah für eine Unterbrechung der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson aussprechen werden. Der Grund seien Fälle von Blutgerinnseln bei einigen Geimpften. Der DAX rutschte im Zuge der Meldung ins Minus. Auch der Dow Jones gibt vorbörslich nach.
Die Gesundheitsbehörden in den USA forderten gemäß dem Bericht am Dienstag eine sofortige Unterbrechung der Anwendung des Einzeldosis-Coronavirus-Impfstoffs von Johnson & Johnson, nachdem sechs Empfänger in den USA innerhalb von etwa zwei Wochen nach der Impfung eine seltene Erkrankung mit Blutgerinnseln entwickelt hatten.
Alle sechs Personen waren Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren. Eine Frau starb und eine zweite Frau in Nebraska wurde in einem kritischen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, heißt es weiter. Fast sieben Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten hätten bisher Impfungen von Johnson & Johnson erhalten.
Auch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft Fälle von Thrombosen nach einer Coronaimpfung mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson. Dies wurde in der vergangenen Woche bekannt. Vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln seien nach einer Impfung aufgetreten, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Eine Person sei gestorben. Einer der Verdachtsfälle sei während der klinischen Studien aufgetreten. Die Behörde betonte, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers noch nicht festgestellt worden sei.
Die Aktie von Johnson & Johnson ist im Zuge der News deutlich ins Minus gerutscht. Insgesamt dürften die Auswirkungen aber ähnlich wie bei Astrazeneca überschaubar bleiben. Auch bei Johnson & Johnson macht der Corona-Impfstoff nur einen Bruchteil des Geschäfts auch, für das Image dürfte es aber sicherlich nicht förderlich sein. DER AKTIONÄR rät deswegen dazu, die Aktie von Johnson & Johnson nicht zuletzt wegen des starken Gesamtportfolios weiter zu halten, den Stopp zur Absicherung aber auf 105 Euro nachzuziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)