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Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson: Droht das gleiche Schicksal wie Astrazeneca?

Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson: Droht das gleiche Schicksal wie Astrazeneca?
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Marion Schlegel 09.04.2021 Marion Schlegel

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft Fälle von Thrombosen nach einer Coronaimpfung mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson. Vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln seien nach einer Impfung aufgetreten, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Eine Person sei gestorben. Einer der Verdachtsfälle sei während der klinischen Studien aufgetreten. Die Behörde betonte, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers noch nicht festgestellt worden sei.

Johnson & Johnson (WKN: 853260)

Die EMA hatte am Mittwoch bei einer erneuten Prüfung von seltenen Thrombosen-Fällen nach der Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca festgestellt, dass es einen Zusammenhang gebe. Die Häufigkeit gemeldeter Zwischenfälle mit Blutgerinnseln im Gehirn treten nach EMA-Angaben mit ungefähr 1 je 100.000 auf. Die EMA gab weiter uneingeschränkt grünes Licht für eine Verwendung. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, erklärte die Arzneimittelbehörde.

Beim Impfstoff von Johnson & Johnson handelt es sich ebenso wie beim Impfstoff von Astrazeneca um einen sogenannten Vektorviren-Impfstoff. Bei diesen dienen harmlose Viren als Ausgangspunkt. Solche sogenannten Vektorviren können in menschliche Zellen eindringen, ohne eine Erkrankung auszulösen. Man weiß auch, wie man sie in Zellkulturen in großen Mengen produzieren kann, so der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen vfa. Damit sie zum Impfen taugen, ergänze man sie um ein oder mehrere Gene für Oberflächenproteine von SARS-CoV-2. Wenn sie nach dem Impfen in menschliche Zellen eingedrungen sind, veranlassen sie dort die Produktion der SARS-CoV-2-Proteine. Damit sorgen sie dafür, dass ein Immunschutz aufgebaut wird, der auch eine echte Infektion abwehren kann.

Die Aktie von Johnson & Johnson ist nach der Meldung leicht ins Minus gerutscht. Insgesamt dürften die Auswirkungen aber, selbst wenn sich der Verdacht bestätigt, ähnlich wie bei Astrazeneca überschaubar bleiben. Auch hier macht der Corona-Impfstoff nur einen Bruchteil des Geschäfts aus. DER AKTIONÄR rät deswegen dazu, die Aktie von Johnson & Johnson nicht zuletzt wegen des starken Gesamtportfolios weiter zu halten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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