Auf dem Weg zum einsatzbereiten Corona-Impfstoff geht es Schlag auf Schlag: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA will noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für das Präparat der Mainzer Firma BioNTech und des US-Pharmakonzerns Pfizer entscheiden. Bis spätestens 29. Dezember soll ein Ergebnis der Prüfung vorliegen, teilte die Agentur am Dienstag in Amsterdam mit.
Zuvor hatten beide Firmen mitgeteilt, dass sie bei der Behörde einen Antrag auf eine bedingte Marktzulassung eingereicht haben. „Als Unternehmen mit Sitz im Herzen Europas ist der heutige Meilenstein für uns immens wichtig, da wir uns weiterhin darum bemühen, eine weltweite Verteilung nach der potenziellen Zulassung von BNT162b2 zu ermöglichen", sagte BioNTech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin. "Wir wollen weiterhin mit den Zulassungsbehörden weltweit zusammenarbeiten, um im Falle einer Zulassung die schnelle globale Verteilung unseres Impfstoffs zu ermöglichen. Hiermit möchten wir zu den globalen Bemühungen bei der Bekämpfung des Virus beitragen, um wieder zu einem Normalzustand zurückzukehren."
Sollte die EMA grünes Licht geben, kann die EU-Kommission die Verwendung der Impfstoffe für alle Mitgliedsländer genehmigen. Die Kommission folgt in der Regel der EMA-Empfehlung. Ein Kommissionssprecher sagte am Dienstag, das Verfahren könnte nach einer EMA-Empfehlung binnen Tagen abgeschlossen sein. Alle Beteiligten hätten dasselbe Interesse, dass sichere und wirksame Impfstoffe rasch verfügbar würden.
BioNTech könnte nach einer Zulassung durch die Behörden nach eigenen Angaben schon binnen kürzester Zeit mit der Auslieferung seines Präparats beginnen. "Wir haben auf Halde produziert und alles, was da ist, kann innerhalb von wenigen Stunden dann wirklich verteilt werden", sagte Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in Berlin. Der Impfstoff werde in Boxen geliefert und könne in diesen mit Trockeneis bis zu 30 Tage im jeweiligen Impfzentrum gekühlt werden oder bis zu fünf Tage in einem handelsüblichen Kühlschrank. Spezial-Gefrierschränke werden nach seinen Angaben erst wichtig, wenn es um eine längere Lagerung gehe.
Bei der Aktie von BioNTech setzten am heutigen Dienstag allerdings Gewinnmitnahmen ein. Zuletzt verlor das Papier gut neun Prozent auf 94,21 Euro. Kommt tatsächlich die Zulassung, könnte die Aktie aber durchaus erneut Fahrt aufnehmen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)