Continental hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als von Analysten gedacht. Sowohl in der von Branchenschwäche und hohen Kosten belasteten Autozulieferung als auch in der Reifensparte konnte der Konzern spürbar zulegen. Die Aktie des DAX-Konzerns startet zunächst mit Aufschlägen in die neue Woche.
Der Gesamtumsatz fiel im dritten Quartal zwar um vier Prozent auf 9,83 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis wuchs dagegen um 36 Prozent auf 873 Millionen Euro. Die entsprechende Marge stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent. Unter dem Strich machte Continental 486 Millionen Euro Gewinn und damit fast 63 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
„Wir haben das dritte Quartal mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Vor dem Hintergrund der schwachen Automobilproduktion basiert unser verbessertes Ergebnis bei Automotive vor allem auf den von uns ergriffenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung sowie Preisanpassungen“, so Finanzvorstand Olaf Schick.
Die Umsatzprognose für den Konzern senkte der Vorstand auf 39,5 bis 42,0 Milliarden Euro. Das sind jeweils 500 Millionen Euro weniger als bisher. Grund ist unter anderem die Annahme, dass die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in diesem Jahr gegenüber 2023 sinken wird. Auch das Geschäft mit der sonstigen Industrie erwartet der Konzern weiter schwach. Die Zielspanne für die bereinigte operative Marge im Konzern von rund 6,0 bis 7,0 Prozent behält Continental bei. In den Sparten haben sich die Prognosen für die Kunststofftechniksparte Contitech eingetrübt.
Bei der Autozulieferung bleibt Continental dank Kostensenkungen und Stellenabbau sowie wegen der Aussichten für das letzte Quartal bei seinen Zielen. Experten hatten hier eine weitere Prognosesenkung befürchtet. „Wir treiben die Entwicklung von Continental beständig voran: strategisch und operativ, Schritt für Schritt. Im herausfordernden Jahresendspurt streben wir an, beim Automotive-Ergebnis weitere Fortschritte zu erzielen“, gibt Konzernchef Nikolai Setzer die Richtung vor.
Trotz eines schwierigen Marktumfelds kann Continental mit seinen Zahlen und dem verhaltenen Ausblick punkten. Mit dem besser als befürchteten Daten dürfte die Aktie mit Aufschlägen in die neue Woche starten. Ob das Zahlenwerk, in dem von viel Verunsicherung geprägten Zeiten für einen nachhaltige Erholung reicht, bleibt abzuwarten. Anleger beobachten die weitere Entwicklung vorerst an der Seitenlinie.