Nach zwei Gewinnwarnungen im vergangenen Jahr hat die Continental-Aktie deutlich an Wert verloren. Zum Jahreswechsel waren die Anteilsscheine so billig zu haben wie zuletzt im Jahr 2014. Doch die Abwertungsphase scheint abgeschlossen, auch wenn ein frisches Kaufsignal erst mit dem Sprung über die 150-Euro-Marke generiert werden würde.
Branchenkenner sind sich einig: Neue Technologien für Vernetzung, Elektrifizierung und selbstfahrende Fahrzeuge erhöhen die Sicherheit, vereinfachen die individuelle Mobilität und machen sie effizienter - sie erfordern aber auch ein Umdenken bei den Autobauern wie BMW, Daimler und Volkswagen. Mit einem umfangreichen Technologiebaukasten bietet Continental den Fahrzeugherstellern die passenden Komponenten und Systeme, um ihre Autos Schritt für Schritt zukunftsfähig auf die Straße zu bringen.
"Im Bereich Elektromobilität fährt Continental vorne mit. Wir haben in dieses Zukunftsfeld in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Euro investiert – Tendenz steigend."
Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender von Continental
Operativ ist der Konzern zuletzt aber eher hinterher gefahren. Im vergangenen Jahr haben die Niedersachsen die zweimal reduzierten Prognosen am Ende zwar erreicht. Eine dynamische Trendumkehr ist im Zahlenwerk vorerst allerdings nicht in Sicht: Vorstand Elmar Degenhart rechnet im laufenden Jahr wegen der anhaltend schwachen Automärkte und den konjunkturellen Risiken mit einer weiter sinkenden Profitabilität:
Was macht die Aktie? Das Papier hat sich seit Jahresbeginn bereits von ihren Tiefstständen lösen können, vor allem in den letzten Tagen war ein anziehendes Kaufinteresse zu spüren. Ein technisches Kaufsignal wird aber erst generiert, wenn die Aktie den horizontalen Widerstand bei 150 Euro und die 200-Tage-Linie (akt. bei 151,44 Euro) nachhaltig überwunden hat.
Eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und den USA, eine kapitalmarktfreundliche Lösung des Brexit oder weitere positive Konjunkturdaten (vor allem aus China) könnten für die notwendigen Impulse sorgen. Da sich von Seiten des Unternehmens der Newsflow in den kommenden Wochen nicht nachhaltig verbessern dürfte, sollten Anleger vor einem Neueinstieg erst das Kaufsignal mit dem Sprung über die 150-Euro-Marke abwarten. Als Alternative können risikobewusste Anleger im Umfeld der Autozulieferer auf einen Zwischenspurt der Aktie von Leoni spekulieren.