Der Automobilzulieferer Continental ringt mit den Folgen der Corona-Krise. Große Teile der Produktion stehen still, in Deutschland gilt für 30.000 Mitarbeiter Kurzarbeit. Der Konzern hat seine Prognose bereits gekappt. Zudem fährt Continental sein Sparprogramm hoch. Hoffnung auf baldige Besserung ist nicht in Sicht. Das raten jetzt die Analysten.
JPMorgan kürzte zum zweiten Mal in Folge seine Gewinnschätzung für den europäischen Autosektor – insgesamt wird ein Absatzrückgang von 19 Prozent im Jahresvergleich erwartet. Das veranlasste die Großbank, die Einstufung für Continental mit „Verkaufen“ zu bekräftigen – das Kursziel wurde allerdings bei 64 Euro belassen.
Anders sieht es das Analysehaus Pareta Securities. Die Experten haben Continental auf „Kaufen“ hochgestuft, das Kursziel aber von 120 auf 80 Euro gesenkt. Zwar sehen sie ebenfalls die Automobilbranche derzeit in einer Krise. Doch ihrer Einschätzung nach wird Continental daraus als einer der Gewinner hervorgehen. Der niedrige Aktienkurs biete daher für Pareta Securities eine günstige Einstiegschance.
Oddo BHF hat die Einstufung auf „Neutral“ belassen und das Kursziel auf 70 Euro gesenkt. Die niedrige Automobilproduktion lässt demnach derzeit keine optimistischere Einschätzung zu. Die Unsicherheiten über das Ausmaß der Krise seien aktuell zu hoch.
Bereits vor dem Ausbruch der Corona-Krise hatte Continental mit operativen Schwierigkeiten zu kämpfen. Diese Probleme wurden in den letzten Wochen nochmals verstärkt. Ein Einstieg drängt - noch - nicht auf. Eine Bodenbildung sollte unbedingt abgewartet werden.