Zur Abwechslung kommen aus dem Hause Continental heute keine schlechten Nachrichten. Nach zwei Gewinnwarnungen, einem Brandbrief des Chefs sowie der rapide Kursverfall der Conti-Aktie verkündet der Automobilzulieferer endlich gute Neuigkeiten.
Continental schließt sich mit Bremssystem-Anbieter (und baldigen Börsenfrischling) Knorr-Bremse zusammen, um die Entwicklung des automatisierten Fahrens von Nutzfahrzeugen voranzubringen. Auf der derzeit laufenden Messe IAA in Frankfurt verkündete Continental, den Schwerpunkt auf das sogenannten Platooning (Kolonnenfahren) zu setzen. Ab Anfang 2019 soll dies bereits für ausgewählte Kunden zur Verfügung stehen.
Die Technologie erlaubt es drei LKWs im geringen Abstand automatisiert hintereinander fahren zu lassen. Der Automobilzulieferer steuert bei der Kooperation vor allem Sensoren, die zentrale Recheneinheit sowie die Vernetzung bei.
Ein Beitrag von N-TV über das sogenannte Platooning (Quelle: n-tv)
Blickrichtung Zukunft
Der Automobilzulieferer durchläuft derzeit ein endloses Tal der Probleme. Zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Gewinnwarnungen, ein Brandbrief von CEO Elmar Degenhart sowie eine neue Holdingstruktur, die bei Analysten auf Zweifel stößt, sind mehr als nur ein fader Beigeschmack.
Ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre zeigt jedoch die Wandlungsfähigkeit des Unternehmens, so entwickelte sich Continental vom einfachen Reifenhersteller zum komplexen Automobilzulieferer. Die auf der IAA vorgestellte Kooperation mit Knorr-Bremse zeigen die weiterhin starke Innovationskraft des Unternehmens.
Bodenbildung weiter abwarten
Es bleibt trotz vieler Bemühungen des Unternehmens abzuwarten, wie der Konzern die kurzfristigen Herausforderungen meistern wird. Die Ereignisse in den vergangenen Monaten haben den Kurs der Conti-Aktie auf das Niveau von 2014 fallen lassen. Eine technische Unterstützung liegt auf dem damaligen Jahrestief bei 136,85 Euro.
Langfristig orientierte Anleger warten eine Bodenbildung des Kurses ab.