Die Aktie des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental ist am Abend deutlich unter Druck geraten. Das Papier verliert derzeit auf Tradegate mehr als drei Prozent. Probleme in der Autozuliefer-Sparte ließen die Ergebnisse im ersten Quartal hinter den Erwartungen des Marktes zurückbleiben.
Die Sparte rutschte mit einer um Sondereffekte bereinigten Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern von minus 4,3 Prozent stark ab. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit minus 1,8 Prozent gerechnet. Ein Jahr zuvor hatte das Sorgenkind der Hannoveraner noch eine leicht positive Marge von 0,8 Prozent erzielt. Auch beim Umsatz blieb Conti im Geschäft mit den Autobauern mit einem Rückgang auf 4,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,0 Milliarden Euro) hinter den Erwartungen zurück.
Einerseits hätten schwache Absatzmengen in Europa belastet, andererseits noch ausstehende Neuverhandlungen von Preisen in Kundenverträgen, hieß es vom DAX-Unternehmen überraschend am Dienstag nach Börsenschluss. Zudem sei wegen verzögerten Produktanläufen auch gegenüber dem Markt eine schwache Entwicklung zu verzeichnen gewesen. Höhere Löhne hätten die Profitabilität außerdem belastet.
Im Gesamtkonzern lag der Umsatz mit 9,8 Milliarden Euro ebenfalls unter den Erwartungen am Finanzmarkt von zehn Milliarden Euro. Dank der Reifensparte erzielten die Hannoveraner mit 2,0 Prozent voraussichtlich insgesamt eine positive operative Marge – vor einem Jahr waren es aber noch 5,6 Prozent gewesen. Erwartet wurde hier im Vorfeld eine Marge von 3,7 Prozent.
Trotz der Ergebnisse im ersten Quartal rechnet die Führungsspitze um Niko Setzer damit, die finanziellen Jahresziele in allen Sparten und auch dem Gesamtkonzern erreichen zu können, die Prognose bestätigte Conti daher. Die detaillierten Zahlen zum ersten Quartal legt Conti am 8. Mai vor.
Die Aktie von Continental ist im Zuge der enttäuschenden News auf ein neues Jahrestief gesunken. Damit rückt nun auch das 52-Wochen-Tief, das im Oktober vergangenen Jahres bei 58,20 Euro markiert wurde, wieder näher. Ein positives Signal würde hingegen erst der Sprung über die 200-Tage-Linie bei knapp 70 Euro bringen. Continental ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Angesichts der angespannten Lage und des angeschlagenen Chartbilds sollten Anleger weiterhin außen vor bleiben.