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CompuGroup enttäuscht erneut: Vertrauen weg – Aktie bricht nach Prognosesenkung 30% ein

CompuGroup enttäuscht erneut: Vertrauen weg – Aktie bricht nach Prognosesenkung 30% ein
Foto: Poring Studio/Shutterstock
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Michael Schröder 09.07.2024 Michael Schröder

Schreck am Nachmittag: CompuGroup senkt nach einem schwachen zweiten Quartal seine Jahresprognosen. Die Aktie des auf Arztpraxen und Kliniken spezialisierten Softwareanbieters beschleunigte ihre Talfahrt und verabschiedete sich über 30 Prozent im Minus auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2013 aus dem Xetra-Handel.

In Praxen und Krankenhäusern läuft das Geschäft deutlich schwächer als zuvor gedacht, teilte CompuGroup am Nachmittag mit. Zudem wird eine zweite Einführungsphase einer Regierungsinitiative in Frankreich nun erst kommendes Jahr erwartet, hieß es. Auch in Deutschland geht es mit Projekten im Zusammenhang mit dem Krankenhauszukunftsgesetz nicht so schnell voran wie erhofft. Darüber hinaus belasten höhere Investitionen die Geschäfte, unter anderem für Künstliche Intelligenz (KI).

Im Gesamtjahr dürfte der Erlös um bis zu zwei Prozent zurückgehen und im besten Fall nur stabil bleiben, hieß es in der Mitteilung weiter. Im Vorjahr hatte das SDAX-Unternehmen aus Koblenz noch 1,19 Milliarden Euro erlöst.

Dabei rechnet CompuGroup Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen heraus. Bisher standen plus vier bis plus sechs Prozent in den Plänen von Chef Michael Rauch. Den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet der Vorstand jetzt zwischen 220 und 250 Millionen Euro. Bisher hatte die Spanne bei 270 bis 310 Millionen Euro gelegen. Analysten hatten im Schnitt zuletzt noch mit einem leichten Umsatzwachstum sowie einem operativen Ergebnis von 271 Millionen Euro gerechnet. Hier dürfte es in den kommenden Tagen deutliche Anpassungen, Abstufungen und Kurszielsenkungen geben.

Im zweiten Quartal rutschte der Umsatz im Jahresvergleich um neun Prozent auf 277 Millionen Euro ab, wie es auf Basis vorläufiger Zahlen hieß. Vor allem das Geschäft mit Arztpraxen (AIS) schnitt schwächer ab. Grund seien im Wesentlichen Einmaleffekte im Vorjahreszeitraum. Auch im Gesamtjahr dürfte die Sparte aus eigener Kraft ein Minus einfahren.

Compugroup (WKN: A28890)

Das Anlegervertrauen dürfte mit dieser Hiobsbotschaft weiter schwinden, zumal die Gesellschaft bereits im Februar die Investoren mit schwachen Quartalszahlen enttäuscht hatte. Der vollständige Halbjahresabschluss wird wie geplant am 8. August 2024 veröffentlicht. Erste Analysten dürften schon im Vorfeld ihre Schätzungen und Kursziele nach unten anpassen. Die Aktie stand zuletzt nicht mehr auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Das Fazit von heute Nachmittag hat Bestand: Anleger warten weitere Details zu Umsatz- und Gewinnentwicklung ab und bleiben an der Seitenlinie.

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