Die angeschlagene Compleo Charging Solutions AG hat einen strukturierten Investorenprozess gestartet. Das teilte das Unternehmen aus Dortmund am Nachmittag mit. Nach eigenem Bekunden gebe es zahlreiche potenzielle Investoren, die den Anbieter von Ladelösungen für die E-Mobility-Branche übernehmen wollen.
"Das Interesse an unserem Komplettangebot bestehend aus Ladetechnologie und dazugehörigen Software-Lösungen ist sehr groß. Dies zeigt, dass Compleo gut aufgestellt und ein zukunftsfähiges Unternehmen in einem wachsenden Mobilitätsmarkt ist", erklärt Unternehmenschef Jörg Lohr. In der Branche zähle Compleo seit vielen Jahren zu den Technologieführern. So habe das Unternehmen etwa mit der Eichrechtskonformität seiner Ladesäulen weiterhin einen Vorsprung vor anderen Marktteilnehmern. Darüber hinaus sei das Unternehmen auch in puncto Bezahlmöglichkeiten technisch branchenweit führend.
Die Geschäfte würden seit dem Insolvenzantrag in Eigenverwaltung normal weiterlaufen. "Sowohl unsere Kunden als auch die Mitarbeiter halten uns die Treue, was mich sehr freut. Ich bin äußerst optimistisch, dass wir die Compleo Gruppe mit seinen Arbeitsplätzen erhalten werden", so Lohr.
Die heutige Nachricht ändert nichts an der Tatsache, dass Compleo ein hochriskantes Papier ist. Eine Übernahme ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, zumal es auf die Konditionen ankommt. Oft sind Altaktionäre die Gelackmeierten. Wer spielen will, sollte auf jeden Fall nur Spielgeld einsetzen.