Nach der geplatzten Fusion mit der Deutschen Bank ist jede Bank auf sich gestellt. Die Commerzbank hat mittlerweile auch die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. DER AKTIONÄR berichtete. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll.
Die Commerzbank hatten in den ersten drei Monaten mit 120 Millionen Euro mehr als die Hälfte weniger verdient als im Vorjahr. Bei der aggressiven Kundengewinnung kam die Bank hingegen voran. Im Privatkundengeschäft konnten 123.000 Sparer seit Jahresbeginn gewonnen werden. Im Firmenkundengeschäft begrüßte die Bank 800 Firmen.
Mangelnde Monetarisierung
Seit dem Jahr 2016 gewann der Konzern zusammen mit der Tochter Comdirect 1,2 Millionen neue Kunden. Nach Angaben der Bank sind Neukunden nach 18 Monaten profitabel und bringen nach drei Jahren einen Ertrag von 300 Euro für den Konzern. Die Erträge im Privat- und Unternehmerkundengeschäft blieben seit 2016 jedoch unverändert.
Es handelt sich also weniger um eine Wachstumsstrategie, als eine Kompensation für Ertragsrückgänge in anderen Segmenten. Andererseits hat die Commerzbank eine klare Strategie, die im September geschärft werden soll. Das hat das Finanzinstitut der Deutschen Bank voraus.
Aufwärtsbewegung mitnehmen
Die Commerzbank kommt auch alleine zu Recht. Die Monetarisierung der Kunden muss aber bald klappen. Auch wenn es bisher keine offiziellen Gespräche gab, sollten Anleger eine Übernahme noch nicht abschreiben. Bisher wurden hier immer wieder die Unicredit und die ING genannt.
Die Commerzbank ist mit 30 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn der Top-Performer unter den europäischen Großbanken. DER AKTIONÄR setzt auf eine Fortsetzung der Rallye.