Die Commerzbank durchlief seit der Finanzkrise mehrere Sanierungsprogramme. Gebracht haben sie wenig, die Kosten sanken nicht wie erhofft. Allerdings begann das Geldhaus – wie auch Konkurrenten – massenhaft Filialen zu schließen. Das Ziel, das man sich für das aktuelle Umbauprogramm gesetzt hatte, war schon erreicht. Aber nun könnte die Commerzbank nachlegen.
Die Commerzbank will Insidern zufolge ihr Filialnetz möglicherweise noch stärker zusammenstreichen. Bei den Überlegungen gehe es um eine Verkleinerung von 450 auf 400 Geschäftsstellen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Neue Wachstumspläne denkbar
Diskutiert werden solle der Plan beim jährlichen Strategietreffen der Bank am 28. September. Mit der weiteren Kürzung will die Bank demzufolge steigenden Energie- und Personalkosten entgegenwirken. Überdies würden bei dem Treffen auch neue Wachstumspläne diskutiert, die einige Investitionen erforderlich machen könnten.
Die Commerzbank wollte die Informationen auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Jetzt gelte die Aufmerksamkeit dem Auf- und Ausbau der digitalen Zugangswege und der zwölf Beratungscenter, hieß es. Das Geldhaus richte sich bei seinem Betreuungskonzept nach dem Verhalten der Kunden.
Filialanzahl mehr als halbiert
Vor Beginn der Corona-Pandemie 2019 hatte das Institut bundesweit noch etwa 1.000 Filialen. Anfang vergangenen Jahres beschloss es unter neuer Führung eine Verkleinerung von 790 auf 450 Standorte. Dieses Ziel hatte sie Ende Juni vorzeitig erreicht.
Im Zeitalter der Digitalisierung werden Filialen für Banken immer unwichtiger. Die Commerzbank hat mittlerweile ausreichend Erfahrung gesammelt, um zu wissen, wie viel Geschäft über die Niederlassungen für Kunden gemacht wird oder verloren geht im Falle einer Schließung.
Die Aktie hat in den letzten Tagen deutlich zugelegt und ist bis an den Widerstand am Zwischenhoch bei 7,97 Euro herangelaufen. Aktuell ist das Papier kurzfristig überkauft, der starke Kursanstieg will zuerst verdaut werden. Daher ist eine Konsolidierung denkbar.
Investierte Anlege bleiben dabei und beachten den Stopp bei 5,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot