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20.03.2023 Fabian Strebin

Commerzbank: Unsicherheit greift weiter um sich - Aktie ausgestoppt

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Commerzbank

Der Notverkauf der Schweizer Credit Suisse an die Rivalin UBS über das Wochenende hat die Finanzmärkte nicht beruhigt. Banktitel verlieren in der Breite heute erneut kräftig. Dabei haben mehrere Notenbanken zusätzliche Liquiditätsmaßnahmen angekündigt, aber Anleger schreckt nun etwas anderes auf. Die Aktie der Commerzbank verliert heute deutlich und wurde damit ausgestoppt.

Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS geht mit einer Entwertung der nachrangigen AT1-Anleihen der übernommenen Bank einher. Bereits an den asiatischen Börsen kam es daher zu einem regelrechten Ausverkauf der Branche. Besonders eingebüßt haben die Aktien der HSBC, AT1-Anleihen des Geldhauses verloren mehr als fünf Cent.

Nach der Übernahme von Credit Suisse durch die UBS am Sonntagabend wurde bekannt, dass Investoren in bestimmte eigenkapitalähnliche Anleihen (AT-1) ihren Einsatz verlieren. Die Papiere im Nominalwert von 16 Milliarden Franken werden auf Null abgeschrieben. Die AT-1-Anleihen waren nach der Finanzkrise 2007/08 erfunden worden, um in einer Krise als Puffer zu dienen und zu verhindern, dass Banken schnell in die Knie gehen.

Nun hat die erstmals in großem Umfang erfolgte Abschreibung dieser speziellen Anleihen aber möglicherweise zu noch mehr Nervosität geführt. Denn auch Konkurrenten der Credit Suisse haben diese Papiere wohl in ihren Büchern und könnten damit indirekt von der Übernahem durch die UBS betroffen sein.

Helfen konnte auch nicht die Ankündigung von sechs großen Notenbanken – unter anderem der EZB und der Fed - die Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität zu erhöhen. Bestehende Dollar-Geschäfte sollen schon ab Montag nicht mehr nur wöchentlich, sondern täglich durchgeführt werden, wie die Europäische Zentralbank am späten Sonntagabend als eine der beteiligten Notenbank in Frankfurt mitteilte. Die Transaktionen haben eine Laufzeit von jeweils sieben Tagen und sollen bis mindestens Ende April stattfinden.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Aktie der Commerzbank wurde durch die Turbulenzen seit zehn Tagen hart getroffen. Denn die Aussichten auf mittelfristig weiter steigende Zinsen sind dahin. Zudem geht in der Branche die Angst vor einer neuen Krise um. Ein Ansteckungsrisiko ist mittlerweile für alle Institute im Markt nicht auszuschließen, die Aktie wurde nun ausgestoppt bei 9,00 Euro.  Schwacher Trost: Zumindest konnten Anleger seit Erstempfehlung 31 Prozent einfahren.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG

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