Noch am Freitag schaffte die Commerzbank-Aktie mit einem Plus von mehr als acht Prozent eine kräftige Erholung. Doch damit dürfte es in dieser Woche vorbei sein. Denn die harten Sanktionen, die der Westen gegen Russland in Kraft gesetzt hat und die wachsende Unsicherheit durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine dürften Finanzwerte stark belasten.
Noch Ende letzter Woche gab es die Hoffnung an den Märkten, dass der Krieg in der Ukraine bald ein Ende findet. Doch der Konflikt scheint sich immer mehr auszuweiten, der Westen hat über das Wochenende ein Sanktionspaket geschnürt, das sich so bisher wohl niemand vorstellen konnte. Empfindlich treffen dürfte es europäische Großbanken.
Zwar wird Russland nicht komplett aus dem westlich dominierten SWIFT-System, das den Zahlungsverkehr unter Banken weltweit erleichtert, ausgeschlossen. Aber einige russische Banken verlieren ihren Zugang zu dem System, der Handel mit Russland dürfte somit teilweise blockiert werden. Weitreichender sind dann noch Sanktionen gegen die Zentralbank des Landes. Deren Devisenreserven im Ausland sollen blockiert werden.
Das Engagement der Commerzbank in Russland ist zwar im Gegensatz zum restlichen Geschäft eher gering. Das erklärte das Finanzinstitut vergangene Woche mehrfach. Zu welchen Schritten Russland als Reaktion auf die Sanktionen des Westens aber nun greift, ist unklar. Zudem ist denkbar, dass viele Gläubiger europäischer Banken pleite gehen oder aber ihre Schulden nun nicht mehr begleichen.
In jedem Fall dürfte die hohe Unsicherheit durch den anhaltenden Konflikt in Verbindung mit den scharfen Sanktionen europäische Banken auf Talfahrt schicken. Für die Notierung dürfte es eine sehr volatile Woche werden. Anleger, die bereits investiert sind, beachten den Stopp bei 6,80 Euro. Von einem Neueinstieg ist derzeit abzusehen.
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