Die ING ist auf der Suche nach möglichen Übernahmen und Fusionen. Auch die Commerzbank wurde in diesem Rahmen als möglicher Kandidat gehandelt. Diese Übernahmefantasie haben die Niederländer nun abgeräumt. Anleger blicken währenddessen bereits angespannt auf die bald anstehenden Zahlen.
Die ING legt bei Fusionen und Übernahmen großen Wert auf ein digitales Profil. „Es muss auch ein digitaler Wettbewerbsgeist vorhanden sein, denn wenn die Kultur einer anderen Bank auf einer rein physischen Präsenz beruht und nicht digital ist, funktioniert das nicht“, sagte Konzernchef Steven van Rijswijk zu Reuters.
Es müsse ein digitaler Wettbewerbsgeist vorhanden sein. „Wenn die Kultur einer anderen Bank auf einer rein physischen Präsenz beruht und nicht digital ist, funktioniert das nicht", so van Rijswijk. „Wenn man das auf ein Unternehmen wie die Commerzbank überträgt – ich glaube, Sie kennen die Antwort.“
Bei den Spekulationen geht es auch Aussagen von Bundesfinanzminister Christian Lindner aus dem Januar. Demnach ist der Bund einem Verkauf seines Commerzbank-Anteils nicht abgeneigt.
Unterdessen rückt bei der Commerzbank die Stunde der Wahrheit immer näher. Am kommenden Mittwoch wird die Bank ihre Bücher öffnen. Dabei werden nicht zuletzt die Nettozinserträge im Fokus stehen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 rechnet der Konsens nun mit einem Rückgang um drei Prozent auf 2,60 Milliarden Euro. Das wäre durchaus ein Achtungserfolg. Bei vielen Konkurrenten sanken derartige Erträge bereits im vergangenen Jahr.
Die Provisionseinnahmen, die zweite wichtige Ertragskomponente der Bank, dürfte um vier Prozent auf 878 Millionen Euro gestiegen sein. Unter dem Strich rechnen Analysten mit einem Gewinnrückgang um fünf Prozent auf 539 Millionen Euro. Im Blickpunkt steht am Mittwoch zudem die Ankündigung des Aktienrückkauf-Programm für das laufende Jahr.
Vor den Zahlen herrscht Nervosität bei den Anlegern der Commerzbank. Die Aktie rauschte am Donnerstag im späten Handel nach unten und baut die Verluste am Freitag zu Handelsbeginn aus. Der Angriff auf das Jahreshoch ist damit zunächst abgeblasen. Umso wichtiger ist nun, dass die Bank am Mittwoch ordentliche Zahlen liefert.
Investierte Anleger halten an der Aktie fest. Neueinsteiger warten zumindest bis nach den Zahlen ab.
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