Ende April haben die Vorstände von Deutscher Bank und Commerzbank die Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss abgebrochen. Die Aktien der beiden Institute haben sich seitdem recht unterschiedlich entwickelt: Während der Aufwärtstrend bei der Commerzbank-Aktie intakt ist, drohen bei der Deutschen Bank inzwischen sogar neue Tiefs.
Mit einem Minus von rund 0,5 Prozent knüpft die Deutsche-Bank-Aktie am Donnerstagnachmittag an ihre Vortagesverluste an. Die zwischenzeitlichen Gewinne seit Jahresanfang sind damit nun wieder Geschichte. Seit Jahresanfang notieren die Papiere rund zwei Prozent im Minus und laufen dem Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks (plus 5,4 Prozent) damit klar hinterher.
Im Zuge der jüngsten Talfahrt wurden in der Vorwoche bereits die horizontale Unterstützung bei 7,20 Euro und die Marke von 7,00 Euro gerissen. Nun richten viele Anleger einen bangen Blick auf das bisherige Allzeittief bei 6,68 Euro. Am Mittwoch hatte sich der Kurs diesem Bereich bereits bis auf wenige Cent angenähert. Die Gefahr neuer Tiefs ist aber nach wie vor hoch.
Top-Gewinner im Bankenindex
Deutlich besser präsentiert sich im Vergleich dazu das Chartbild bei der Commerzbank: Zwar ist die CoBa-Aktie seit dem Fusions-Aus spürbar von ihrem Jahreshoch bei 8,26 Euro zurückgekommen. Der seit dem Jahreswechsel gültige Aufwärtstrend hat jedoch am Dienstag einem erneuten Test standgehalten und ist weiterhin intakt. Mit einem Plus von rund zwei Prozent erobert der Kurs am Donnerstagnachmittag sogar die 200-Tage-Linie bei 7,65 Euro zurück.
Seit Jahresanfang beläuft sich das Kursplus auf starke 34 Prozent. Damit ist die Commerzbank der absolute Top-Performer unter den 47 Titeln im europäischen Referenzindex.
CoBa bleibt Favorit, Deutsche Bank beobachten
DER AKTIONÄR setzt seit Anfang März mit einer Trading-Position auf eine nachhaltige Erholung bei der Commerzbank. Investierte Anleger lassen die Comeback-Wette laufen, mutige Neueinsteiger können weiterhin zugreifen. Für fundamentale Impulse könnten unter anderem die anhaltenden Fusionsgerüchte sorgen.
Die Aktie der Deutschen Bank steht derzeit dagegen nur auf der Beobachtungsliste. Ein Einstieg drängt sich angesichts des schwachen Chartbilds und drohender Tiefststände aktuell nicht auf.