Nach einer längeren Aufwärtsbewegung hat die Commerzbank-Aktie im September wieder Federn lassen müssen. Zuletzt ging es zumindest wieder aufwärts - dank der Personalie Manfred Knof. Von der Nachrichtenfront kommt aktuell die News, dass die Commerzbank mit der europäischen Investitionsbank kooperiert. Das scheint die Aktie in einem verunsicherten Gesamtmarkt zu stabilisieren.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) sichert Corona-Hilfskredite der Commerzbank an kleine und mittelständische Unternehmen mit einer Teilgarantie ab. Es geht um Darlehen zu günstigen Konditionen, die das Frankfurter Institut notleidenden Firmen anbietet. Konkret: Laut Börsen-Zeitung soll der Zinssatz 25 Basispunkte unter dem banküblichen Zins liegen. Die Kreditnehmer dürfen maximal 3. 000 Beschäftige zählen und müssen bestimmte Förderkriterien erfüllen.
Die Garantie über rund 125 Millionen Euro soll das Eigenkapital der Commerzbank stärken und damit geplante Kredite von insgesamt bis zu einer halben Milliarde Euro ermöglichen. Das teilten die EIB und die Commerzbank am Donnerstag mit.
Vor allem kleinere Betriebe und Selbstständige hätten derzeit Probleme, infolge zurückgegangener Aufträge und verlorengegangener Umsätze ausreichend zahlungsfähig zu bleiben, hieß es in Brüssel. Im Rahmen des europäischen Corona-Wiederaufbauplans sollen nach Vorstellung der EU-Kommission in den kommenden Jahren riesige Summen an Zuschüssen, aber auch an zusätzlichen Krediten vergeben werden. Ein großer Teil soll aus der Ausgabe von Staats- und Firmenanleihen kommen, für die Brüssel als Käufer am Finanzmarkt auftreten will.
Über einen speziellen Garantiefonds bei der EIB sollen außerdem private Geschäftsbanken ermutigt werden, weitere Mittel zu vergeben. EU-Kommissionsvizechef Valdis Dombrovskis betonte: "Kleine und mittelgroße Unternehmen spielen eine zentrale Rolle in unseren Volkswirtschaften und Gesellschaften und brauchen in dieser herausfordernden Zeit zusätzliche Unterstützung."
Die Nachricht ist positiv zu bewerten. Dennoch ist die Aktie charttechnisch deutlich angeschlagen: Die gleitenden Durchschnitte, also 50-Tage- und 200-Tage-Linie, verlaufen oberhalb des aktuellen Kurses. Ein Überspringen der 200-Tage-Linie bei 4,44 Euro würde das Bild aus technischer Sicht wieder aufhellen. Nach unten fungiert die Vier-Euro-Marke als Unterstützung. Fazit: DER AKTIONÄR beobachtet die Commerzbank-Aktie derzeit von der Seitenlinie – Anleger sollten sich anschließen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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