Die Commerzbank-Aktie schoss am Freitag regelrecht in die Höhe, als Gespräche in Spanien über eine mögliche Fusion zwischen Caixabank und Bankia publik wurden. Die deutsche Großbank wird schon seit Jahren als Übernahmekandidat gehandelt. Doch außer den Verhandlungen mit der Deutschen Bank über einen Zusammenschluss Anfang letzten Jahres gab es bisher keine ernsthaften Offerten. Ändert sich das demnächst?
In Europa gibt es zu viele Banken, nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Peripherie. Seit der Finanzkrise 2008 gab es vor allem Zusammenschlüsse kleinerer Finanzinstitute. Großbanken blieben dagegen außen vor. Doch mit der geplanten Fusion von Bankia und Caixabank könnte sich das ändern.
Übernahmen sollen erleichtert werden
Aufgrund der Komplexität und der Zersplitterung des Bankenmarktes in der Eurozone sind transnationale Fusionen schwierig. Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und des Chefs der europäischen Bankenaufsichtsbehörde Andrea Enria deuten aber darauf hin, dass man zukünftig länderübergreifende Übernahmen erleichtern will. Bis die Regulierung geändert ist, kann es jedoch noch dauern. Außerdem steckt die Commerzbank selbst derzeit im Umbau.
Commerzbank vor Umbau
CEO Martin Zielke ist bei der Commerzbank auf dem Sprung, ein Nachfolger wird bereits gesucht. Zielke hatte noch einen Sanierungsplan ausgearbeitet, der beim Personalabbau und den Filialen ansetzen sollte. Der Commerzbank erging es in den letzten Jahren ähnlich wie anderen Konkurrenten: Die Erträge stagnierten, die Niedrigzinsen drückten auf den Gewinn und die Regulierung drückte die Luft ab. Helfen können hier nur Kosteneinsparungen und gleichzeitig Investitionen in die Digitalisierung.
DER AKTIONÄR setzt darauf, dass bald ein schlagkräftiger CEO gefunden wird, der ein durchdachtes Umbauprogramm startet. Dann kann die Turnaround-Story bei der Commerzbank richtig zünden. Durch die Kursgewinne am Freitag ist die Aktie über das Niveau von fünf Euro ausgebrochen. Investierte Anleger bleiben dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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