+++ Die besten Black-Friday-Deals +++
Foto: Shutterstock
04.09.2020 Nikolas Kessler

Commerzbank springt um 9 Prozent – und wird optimistischer

-%
Commerzbank

Mit einem Kursplus von neun Prozent gehört die Aktie der Commerzbank vor dem Wochenende zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Die Bank profitiert dabei von der neu angefachten Hoffnung auf eine Branchenkonsolidierung und äußert sich selbst optimistisch zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft.

Der Rückschlag für die deutsche Wirtschaft durch die Corona-Krise wird nach Einschätzung der Commerzbank deutlich schwächer ausfallen als bisher befürchtet. In diesem Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung nur um 4,5 Prozent schrumpfen, teilte das Institut am Freitag mit. Zuvor hatten die Volkswirte des Geldhauses eine stärkere Rezession erwartet und waren von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,5 Prozent ausgegangen. Damit zeigte sich die Commerzbank-Experten im Vergleich zu anderen Analysten vergleichsweise optimistisch.

„Mittlerweile hat sich die Wirtschaft deutlich erholt“, kommentierte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Der Konjunktureinbruch in der Corona-Krise dürfte damit deutlich schwächer ausfallen als in der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009. Damals war die deutsche Wirtschaftsleistung um 5,7 gesunken.

Kräftige Erholung in Q3

Krämer begründet die Anhebung der Prognose mit einer starken konjunkturellen Erholung in den Monaten Juli bis September. Für das dritte Quartal erwartet man bei der Wirtschaftsleistung ein „sehr starkes Plus“ von neun Prozent im Quartalsvergleich. Krämer verweist auch auf einen neuen Indikator des Statistischen Bundesamtes, der auf Vorausmeldungen der Umsatzsteuer durch Unternehmen basiert. „Demnach lagen die Umsätze der gewerblichen Wirtschaft im Juli bereits 8,1 Prozent über dem Durchschnitt des zweiten Quartals.“

Zuletzt hatte auch die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr erhöht, allerdings bei weitem nicht so deutlich wie die Commerzbank. Anfang September rechnete Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 5,8 Prozent, nachdem die Bundesregierung zuvor einen Einbruch um 6,3 Prozent erwartet hatte. Auch Altmaier geht damit bei der weiteren konjunkturellen Entwicklung von einem "V"-Szenario aus, auf einen steilen Wirtschaftsabsturz folgt ein steiler Aufstieg.

Konjunkturerholung und Fusionsgespräche treiben die Kurse

Für die Commerzbank und die gesamte Bankenbranche wäre eine zügige Konjunkturerholung äußerst positiv. Schließlich hängt die Sorge vor steigenden Kreditausfällen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wie ein Damoklesschwert über den Instituten. Die Commerzbank ist in dieser Hinsicht aber relativ solide positioniert.

Für zusätzliche Fantasie sorgten am Freitag auch Meldungen über Fusionsgespräche zwischen den spanischen Geldhäusern Bankia und CaixaBank. Einige wittern den Startschuss für eine potenzielle Branchenkonsolidierung in Europa (DER AKTIONÄR berichtete).

Commerzbank (WKN: CBK100)

Unter diesen Voraussetzungen konnte die Commerzbank-Aktie ihren Vorsprung am Freitag auf bis zu neun Prozent ausbauen und ist damit klarer Spitzenreiter im MDAX. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen. Mutige Neueinsteiger nutzen das positive Momentum. Ein Stoppkurs bei vier Euro sichert die AKTIONÄR-Empfehlung nach unten ab.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern