Die Commerzbank-Aktie muss am Donnerstag in einem schwachen Gesamtmarkt Verluste hinnehmen und fällt auch unter die psychologisch wichtige 10-Euro-Marke. Hoffnung machen immerhin die Zahlen des Konkurrenten und Branchenprimus Deutsche Bank (DER AKTIONÄR berichtete) und auch aus Polen kamen zuletzt erfreuliche Nachrichten.
Der Wahlausgang in Polen dürfte der Commerzbank beziehungsweise der Tochter M-Bank helfen. Gute Chancen für eine Regierungsbildung werden der liberal-konservativen Bürgerkoalition rund um den früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk zugeschrieben. Hintergrund: Die polnische Bank arbeitet zwar durchaus profitabel, hat allerdings zuletzt aufgrund eines EuGH-Urteil zu Fremdwährungskrediten eines Mitbewerbers einen Dämpfer erhalten. Im Rechtsstreit über Schweizer-Franken-Kredite hat die M-Bank nämlich mittlerweile rund 1,7 Milliarden Euro an Rückstellungen gebildet. Der Markt hofft, dass eine neue Regierung in Warschau den Sektor deregulieren und den Abbau dieser Rückstellungen ermöglichen könnte.
Im Falle einer Deregulierung in Polen kann die Commerzbank einen Teil des gebildeten Kapitalpuffers auflösen und als Ertrag verbuchen. DER AKTIONÄR ist überdies mit Blick auf die guten Q3-Zahlen des Branchenprimus weiterhin vorsichtig optimistisch für die zweitgrößte deutsche Privatbank und sieht auch für deren Kennziffern (8. November) durchaus positives Überraschungspotenzial.
(Mit Material von dpa-AFX)
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