+++ Die besten Black-Friday-Deals +++
Foto: Shutterstock
11.05.2020 Fabian Strebin

Commerzbank: Nun also doch

-%
Commerzbank

Die Commerzbank befand sich bereits vor der Corona-Pandemie in schwierigem Fahrwasser. Der 2016 angestoßene Umbau wurde vergangenen September verschärft. Für viele Beobachter und Experten waren die Ziele, die bis 2023 erreicht werden sollten, aber zu lasch. Bereits im Frühjahr hieß es, weitere Sparmaßnahmen würden geprüft. Nun ist es offiziell.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die Commerzbank die Unternehmensberatung McKinsey beauftragt bis Juni das Geschäftsmodell unter die Lupe zu nehmen. Das deutet auf weitere Einsparungen hin. Vor einigen Wochen schon gab es Medienberichte, dass der Bund die Berater der Boston Consulting Group (BCG) engagiert habe, um ebenfalls mögliche Einsparpotenziale bei der Commerzbank zu prüfen. Mit knapp 16 Prozent ist die Bundesrepublik Deutschland der größte Aktionär.

Die Berater von BCG haben laut Berichten tatsächlich deutliche Kostensenkungen identifiziert. Genannt wurden hier zum Beispiel hohe Einschnitte ins Filialnetz. Der Commerzbank-Plan vom September sah vor 200 der knapp 1.000 Filialen zu schließen. Doch alleine die Corona-Krise könnte zu noch mehr Schließungen führen. Denn sie beschleunigt in der Finanzbranche den Trend zur Digitalisierung, der schon davor immer mehr Fahrt aufnahm.

Einsparpotenzial dürfte bei der Commerzbank neben den Filialen vor allem beim Personal liegen. Von den knapp 43.000 Vollzeitkräften arbeiteten Ende 2018 mehr als 17.000 in der Zentrale in Frankfurt. Back-Office-Tätigkeiten oder Verwaltungsstellen könnten dort mittelfristig wegfallen. Denn das für 2023 anvisierte Ziel einer Eigenkapitalrendite von mindestens vier Prozent liegt deutlich unter den Kapitalkosten und ist so nicht haltbar.

Commerzbank (WKN: CBK100)

DER AKTIONÄR ist weiter zuversichtlich, dass die Commerzbank durch weitere Einsparungen effizienter und profitaler werden kann. Die Corona-Krise könnte hier einen Schub zu den ohnehin anscheinend geplanten Einschnitten geben.

Wer investiert ist, bleibt dabei.


Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.


Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern