Die Aktie der Commerzbank musste im Dezember einen Rückschlag hinnehmen, denn Anleger preisen für kommendes Jahr nun mehrere Zinssenkungen auch in der Eurozone ein. Rückenwind könnte nun ein neues Aktienrückkauf-Programm geben, welches im neuen Jahr starten soll.
Im auslaufenden Jahr hatte die Commerzbank das erste Programm zum Rückkauf eigener Aktien in der Firmengeschichte aufgelegt. Im Juni wurden für 122 Millionen Euro 12.134.305 eigene Aktien erworben zu einem durchschnittlichen Preis von 10,05 Euro. Bereits damals war klar, dass es demnächst ein weiteres Programm geben soll.
Das hatte sich dann aber verzögert, denn grünes Licht von der Finanzaufsicht bei der EZB stand noch aus. Gestern Abend meldete die Commerzbank nun, dass man die Zustimmung der Notenbank erhalten habe, im kommenden Jahr für bis zu 600 Millionen Euro eigene Papiere zurückzukaufen. Anfang Januar will der Vorstand das Programm beschließen. Bereits im Vorfeld hieß es, dass die Ausschüttung noch dem Geschäftsjahr 2023 zugerechnet werden solle.
Der Gewinn je Aktie wird durch die Kapitalmaßnahme steigen, denn die Anteile werden eingezogen. Somit sinken die am Markt gehandelten Stücke und der Gewinn je Aktie erhöht sich. Theoretisch machen Aktienrückkäufe für Unternehmen nur dann nachhaltig Sinn, wenn die eigenen Aktien unterbewertet sind. Bei der Commerzbank trifft das auch zu.
Denn der Durchschnitt beim KGV liegt auf Sicht der vergangene fünf Jahre bei 16 und die Peergroup wird 2024 bei 7 erwartet. Für die Commerzbank-Aktie rechnen die von Bloomberg regelmäßig befragten Analysten indes mit einem Wert von 5 bis 6.
Der Vorstand der Bank hat mehrfach angekündigt, die Ausschüttungen in den kommenden Jahren deutlich erhöhen zu wollen. Daher ist es gut möglich, dass der 600 Millionen Euro schwere Rahmen komplett ausgeschöpft wird. Das könnte der Aktie auch aus der aktuellen Schwächephase helfen. Das nächste Ziel wäre nun die 50-Tage-Linie bei 10,69 Euro.
Mutige Anleger greifen zu, sobald es dort zu einem Ausbruch kommt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG