Die Commerzbank-Aktie hat zuletzt richtig gut performt. Auf Monats-Sicht haben die Papiere der zweitgrößten deutschen Privatbank rund 12 Prozent an Wert gewonnen. Auch zum Wochenauftakt stehen Pluszeichen vor dem DAX-Wert. Unternehmensspezifische News gibt es zwar nicht, vielmehr kommt Rückenwind vom Bundesjustizministerium.
Die Bundesregierung will es Banken künftig wieder erleichtern, die Preise für Girokonten zu erhöhen, wie das Handelsblatt am Montag berichtet. Damit sollen Gebührenerhöhungen grundsätzlich wieder greifen, wenn Verbraucher nicht innerhalb einer bestimmten Frist widersprechen. Das sieht ein Regelungsvorschlag aus dem Bundesjustizministerium von Marco Buschmann (FDP) vor.
Hintergrund: Aktuell benötigen Banken und Sparkassen Banken für Gebührenerhöhungen nämlich noch die explizite Einwilligung der Kunden. Das ist der Modus Operandi, der seit dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom April 2021 herrscht. Seit dem Richterspruch bestand jedoch Rechtsunsicherheit. Zwar konnte dem BGH-Urteil entnommen werden, dass so genannte Fiktionsklauseln zur Vertragsänderung nicht generell als unwirksam anzusehen sind. Aber solche Klauseln rechtssicher zu formulieren war für die Unternehmer nach dem Urteil eine „erhebliche Herausforderung“, wie es in dem Papier vom Bundesjustizministerium heißt. Darum wurde es in der Praxis kaum noch umgesetzt.
Nun soll der Vorschlag aus dem "Hause Buschmann" dafür sorgen, dass insbesondere Finanzhäuser notwendige vertragliche Anpassungen rechtssicher formulieren können. Konkret soll das Bürgerliche Gesetzesbuch (BGB) ergänzt werden, so dass auch Banken Preise wieder die über allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) anheben können. Damit wäre die Situation faktisch wieder so wie vor dem besagten BGH-Urteil – und entsprechend vorteilhaft für Banken, Sparkassen und Finanzdienstleister.
Die Commerzbank-Aktie, die heute um rund ein Prozent auf 11,29 Euro zulegt, bleibt sowohl aus fundamentaler als auch charttechnischer Sicht aussichtsreich. Der Finanz-Titel schickt sich nämlich an, den Widerstand bei 11,30 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) zu knacken – intraday ist das bereist gelungen. Im Anschluss hätten die Papiere das Verlaufshoch vom 10. März 2023 bei 11,57 Euro vor der Brust. Gelingt auch der Sprung darüber, rückt wieder die 12-Euro-Marke in den Fokus. Kurzum: Mutige Anleger können noch auf den Zug aufspringen und setzen einen Stopp bei 8,50 Euro.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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