Die Commerzbank könnte heute in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats über die Nachfolge von Firmenkundenchef Roland Boekhout entscheiden. Dieser soll kurz vor dem Absprung stehen, wie der AKTIONÄR berichtete. Die Bank steht vor großen Einschnitten, charttechnisch hatte sich das Bild zuletzt aber deutlich aufgehellt.
Die Firmenkundensparte ist das Sorgenkind im Konzern. Die Vorsteuer-Eigenkapitalrendite belief sich schon vergangenes Jahr auf nur noch 2,5 Prozent. Nun, mit einem Umsatzrückgang von wahrscheinlich vier Prozent im laufenden Jahr, wird sie negativ. Die Risikokosten, also hauptsächlich Rückstellungen für mögliche Kreditverluste, haben sich dagegen vervielfacht. Der neue CEO Manfred Knof sollte also genau hier ansetzen. Erwartet wird, dass er im ersten Quartal 2021 einen Sanierungsplan vorlegt, nachdem er zum Jahreswechsel sein Amt angetreten hat
Die Aktie hat seit den Meldungen zur baldigen Verfügbarkeit von Impfstoffen eine regelrechte Rallye gestartet. Gestern wurde auch der seit 2018 bestehende Abwärtstrend bei 5,27 Euro geknackt. Bleibt der Kurs über der Marke, könnte dieses Kaufsignal höhere Notierungen rechtfertigen. Bei 5,25 Euro kommt der nächste waagrechte Widerstand in den Fokus.
Geht die Aufwärtsbewegung noch weiter, rückt bei 6,76 Euro der langfristige Abwärtstrend von 2007 ins Visier. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 4,00 Euro. Mutige Anleger können noch zugreifen, das Ziel wurde auf 7,50 Euro erhöht.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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