Die Konjunkturerholung in der Eurozone läuft an und zyklische Aktien sind weiter im Aufwind. Wie an der Börse üblich haben viele Titel die Entwicklung bereits vorweggenommen und befinden sich seit geraumer Zeit in einem Aufwärtstrend. Dazu gehört auch die Commerzbank, die 2020 nicht nur durch die Pandemie unter Druck geriet. Auch intern gab es einige Probleme zu bewältigen. Anleger fragen sich, ob das Potenzial der Aktie nun langsam erschöpft ist oder sich noch Chancen ergeben.
Alleine in den letzten drei Monaten hat die Commerzbank-Aktie mit einer Performance von 22 Prozent den Branchenindex Euro-Stoxx-Banks hinter sich gelassen (16 Prozent). Die deutlich besser als erwarteten Quartalszahlen vor etwa zwei Wochen haben dem Kurs starken Rückenwind gegeben. Zudem hat das Infektionsgeschehen in Deutschland und Europa erheblich nachgelassen und so weitergehende Lockerungen ermöglicht. Das hilft dem gebeutelten Einzelhandel und der Gastronomie.
Überraschung in 2021 denkbar
Hält die positive Entwicklung an, ist es gut denkbar, dass die Prognose für den Umsatz des laufenden Jahres erhöht wird. Denn die wirtschaftliche Dynamik könnte stärker als gedacht ausfallen und somit für bessere Geschäft bei der Commerzbank sorgen. Außerdem sollte die kräftige Entwicklung bei den Provisionen insbesondere aus dem Handelsgeschäft der Kunden noch nicht ihren Zenit erreicht haben. Erste Erfolge auf der Kostenseite sind vielversprechend, allerdings enttäuscht der Vorstand hier seit mehr als zehn Jahren. Der seit Januar amtierende CEO Manfred Knof muss also noch mehr Vertrauen gewinnen, auch wenn er mit einem positiven Start überraschte.
Der Kurs der Aktie kennt seit Wochen nur eine Richtung und die zeigt nach oben. Der Gesamtmarkt erreicht neue Rekorde und hilft so auch der Commerzbank-Aktie. Das Finanzinstitut hat zum Jahreswechsel indes endlich die lange aufgeschobene Sanierung in Angriff genommen und bisher alles richtig gemacht. Aufgrund der positiven Meldungen zur Stimmung in der Wirtschaft sollte auch die Kreditvergabe nach wie vor hoch bleiben. Ein zusätzlicher Gewinn wären weiter steigende Anleiherenditen und perspektivisch anziehende Zinsen. Investierte bleiben dabei, alle anderen können bei Rücksetzern einen Einstieg wagen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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