Die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank sind geplatzt, doch Spekulationen auf eine Übernahme der Commerzbank durch einen europäischen Rivalen halten sich hartnäckig. Auch die französische BNP Paribas wurde bisher als potenzieller Interessent gehandelt, hat etwaigen Annäherungsversuchen nun aber eine klare Absage erteilt.
„Ich würde nein sagen“, so BNP-Paribas-Chairman Jean Lemierre auf die Frage nach einem hypothetischen Deal mit der Commerzbank. Auch die Aktionäre des Instituts seien seiner Ansicht nach dagegen, sagte er im Interview mit Bloomberg TV. Etwaige Avancen der Commerzbank würde BNP Paribas daher ablehnen.
Einer der Gründe für die Zurückhaltung seien die regulatorischen Hürden für eine grenzüberschreitende Konsolidierung im europäischen Bankensektor. „Es ist nicht leicht, die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss zu erfüllen“, so Lemierre. Bereits im letzten Monat hatte BNP Paribas angekündigt, lieber in die digitale Transformation investieren zu wollen als Deals nachzujagen.
Nach dem Scheitern der Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank Ende April werden vor allem Unicredit und ING als potenzielle Käufer für die Commerzbank gehandelt. Offiziell bestätigen wollten die beiden Institute das angebliche Interesse bislang allerdings nicht. Auch die Commerzbank ließ zuletzt verlauten, dass noch kein Interessent angeklopft habe.
Chartbild trübt sich ein – Aktie trotzdem halten
Nach einer Abstufung durch die Schweizer UBS ist die Commerzbank-Aktie am Montag um über vier Prozent eingeknickt. Dabei wurden auch die 200-Tage-Linie und der seit Jahreswechsel gültige Aufwärtstrend gerissen. Am Dienstagmorgen kann sie einen Teil der Verluste jedoch wieder aufholen.
Trotz dieser zwischenzeitlichen Eintrübung des Chartbilds hält DER AKTIONÄR zunächst an der Trading-Position fest und spekuliert auf positive Impulse durch die Hauptversammlung am Mittwoch (22. Mai) sowie die latente Übernahmefantasie.