Lange Zeit konnte sich die Commerzbank-Aktie dem großen Schwächetrend des Marktumfelds weitgehend entziehen. Doch am Dienstag geriet der MDAX-Wert in den Sog der schwachen Bank-Aktien in Europa. Der Kurs ist auf ein neues Jahrestief und auch unter die Stopp-Loss-Schwelle vom AKTIONÄR gefallen.
DAX und MDAX markierten am Dienstag neue Jahrestiefstände, auch in den USA rutschen die großen Indizes weiter ab. Die konjunkturempfindlichen Banken leiden besonders deutlich unter der trüben Stimmung an den internationalen Börsen. So rutschte der europäische Branchenindex am Ende des Sektortableaus um mehr als zwei Prozent ab. In Frankfurt sackten die Anteilsscheine der Deutschen Bank zeitweise um über fünf Prozent auf ein neues Rekordtief ab.
Schlechtes Umfeld
Den Bankaktien setzte zum einen der deutliche Anstieg der Renditen für italienische Staatsanleihen zu, der mit einem entsprechenden Kursrutsch der Papiere einherging. Diese liegen in den Depots vieler Banken. Der Streit zwischen der EU und Rom um den italienischen Staatshaushalt ist noch immer nicht beigelegt. Andererseits reagierten die Bankenwerte auch negativ auf das Gesamtumfeld, das von der Furcht vor einer sinkenden Nachfrage im Technologiesektor gekennzeichnet ist.
Schlechte Nachrichten kamen auch aus der Schweiz: Dort hatte die Bank Julius Bär mit ihren Geschäftszahlen zum verwalteten Vermögen enttäuscht, die Papiere standen rund acht Prozent im Minus.
Aktie ausgestoppt
Die Commerzbank-Aktie konnte sich dem schwachen Umfeld nicht entziehen und rauschte gleich am Vormittag auf den tiefsten Stand seit April 2017. Auch die Heraufstufung des Kursziels auf 11,20 Euro durch Goldman Sachs konnte dem MDAX-Wert nicht helfen. Das Tagestief von 7,81 Euro wird wohl noch nicht das Ende des Übels sein. Bei 8,00 Euro hatte der Wert seit dem Sommer eine recht stabile Unterstützung gebildet. Die ist nun wohl Geschichte.
Mit dem Rutsch unter die Stopp-Loss-Marke bei 7,90 Euro ist die Commerzbank auch von der Empfehlungsliste geflogen. Im September hatte DER AKTIONÄR den Wert vor dem Hintergrund neu aufgekommener Fusionsfantasie spekulativ zum Kauf empfohlen. Die Fantasie verflog, die Spekulation ging nicht auf.
Bis auf weiteres sollten Anleger ihre Finger von Bank-Aktien lassen.