Am morgigen Freitag beginnt mit den Zahlen der US-Wall-Street-Häuser die Berichtssaison. Dabei werden die Auswirkungen der Zinswende und die Turbulenzen der letzten Woche im Fokus stehen. Die Zahlen der Commerzbank zum ersten Quartal kommen aber erst am 17. Mai.
Mit JPMorgan und Citigroup machen morgen die ersten Großbanken in den USA den Anfang für die Veröffentlichung der Q1-Ergebnisse. Bei JPMorgan, der größten Bank des Landes, rechnet der Konsens mit einem Anstieg der Erträge auf 35,4 Milliarden Dollar – oder rund fünf Prozent mehr als vor einem Jahr. Wie es unter dem Strich aussieht, ist aber unsicher.
Zwar sollte das in den letzten Monaten weiter gestiegene Zinsniveau die Nettozinserträge bei JPMorgan weiter angetrieben haben. Im Handel mit Anleihen, Zinsen, Währungen und Rohstoffen ist zumindest eine Stabilisierung des guten Vorjahreswertes zu erwarten. Allerdings dürften die Rückstellungen für Kreditausfälle gestiegen sein, da die Unsicherheit hoch bleibt.
Entscheidend dürfte bei den US-Banken wohl der Ausblick werden: Wie schätzen die Institute nach mehreren Bankpleiten im März die Lage für das weitere Jahr ein? Das wird sich auch in den Ausschüttungen – Dividende und Aktienrückkäufe – niederschlagen.
Die Commerzbank berichtet erst am 17. Mai über das Geschäft im abgelaufenen Quartal. Auch hier werden Anleger genau auf die Auswirkungen der Verwerfungen in den letzten Wochen achten. Operativ war das Geldhaus bisher auf einem guten Weg, die Sanierung konnte schneller als gedacht vorangetrieben werden.
DER AKTIONÄR erachtet den Kursabschlag, den die Aktie in den letzten Wochen hinnehmen musste, als zu hoch. Die Bank steht so stabil und profitabel wie seit vielen Jahren nicht mehr da. Das spiegelt das aktuelle Kursniveau nicht wider. Auch wenn die Entwicklung bei der Notierung nun volatiler verlaufen dürfte, ergibt sich für risikobereite Börsianer eine Einstiegschance.
Mutige Anleger können sich ein paar Papiere der Commerzbank in ihr Depot legen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.