Am Donnerstag legt die Commerzbank ihre Zahlen für das Jahr 2014 und für das vierte Quartal vor. Vorher steht allerdings noch ein wichtiger Termin an: das Sondertreffen der Eurogruppe zu Griechenland. Die Aktie legt am Mittwochmorgen zu.
Wie es kurzfristig nicht nur mit der Commerzbank-Aktie, sondern mit dem gesamten Markt weitergeht, hängt entscheidend von dem Treffen ab. Finanzminister Gianis Varoufakis muss am Mittwochabend seinen Kollegen der Eurogruppe Rede und Antwort stehen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verlangt klare Aussagen über den weiteren Weg der neuen griechischen Regierung.
Schäuble erwarte, dass der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis seinen Amtskollegen in der Eurozone "die verbindliche Haltung der neuen griechischen Regierung" darlegen werde. Die Euro-Finanzminister kommen vor dem EU-Gipfel zu Beratungen zusammen. Spekuliert wird, dass dabei ein erster Schritt für einem möglichen Kompromiss mit Athen gemacht werden könnte.
Auf die Frage nach der Konsequenz eines von Athen angedrohten Ausstiegs aus dem Hilfsprogramm sagte Schäuble: "Schön. Wir haben das nie aufgedrängt. Also überhaupt kein Problem. Aber dann ist es eben vorbei." In Brüssel würden die Finanzminister der Eurogruppe die Vorstellungen der griechischen Regierung "zur Kenntnis nehmen und überlegen, was die nächsten Schritte sein können".
Schäuble dementierte einen Medienbericht, wonach die EU-Kommission Griechenland sechs Monate Zeit für eine Einigung mit den Gläubigern eingeräumt habe. "Das muss falsch sein", sagte er. "Denn erstens ist es mir nicht bekannt. Zweitens ist die Kommission dafür nicht zuständig." Schäuble sagte weiter, dass die Lage in Griechenland seit Jahren außergewöhnlich schwierig sei, "daran ist niemand außerhalb Griechenlands Schuld".
„Unruhe wächst“
Der Markt reagierte am Dienstag äußerst volatil angesichts der Situation in Griechenland. Nach einem Bericht über einen möglichen Kompromiss drehte der DAX, und mit ihm die Commerzbank-Aktie, ins Plus. Die Commerzbank schloss mit einem Plus von 1,5 Prozent.
Am Mittwoch, einen Tag vor den Zahlen, steht die Commerzbank wieder mal im Fokus der Börsianer. Grund ist ein Bericht des Handelsblatts, wonach Vorstandschef Martin Blessing weiter an der Kostenschraube drehen will. „Die Unruhe unter den Mitarbeitern wächst“, schreibt das Blatt.
Aktie mit Nachholpotenzial
Eine positive Überraschung bei den Zahlen und neue Hoffnung im Griechenland-Poker würden der Commerzbank-Aktie kurzfristig Auftrieb geben. Kommt der Vorstand beim Konzernumbau weiter ordentlich voran, dann kann die Aktie ihr ganzes Nachholpotenzial ausspielen. DER AKTIONÄR sieht den fairen Wert bei 14 Euro, der Stopp sollte bei 9,80 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)