Die Corona-Krise hat inzwischen auch die USA mit voller Wucht erreicht. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, schränken auch dort immer mehr Bundesstaaten das öffentliche Leben massiv ein. Für die US-Wirtschaft bedeutet das eine in „Friedenszeiten beispiellose Vollbremsung“, warnt nun die Commerzbank.
Nach Berechnungen der Commerzbank-Ökonomen könnte die US-Wirtschaft (gemessen am realen Bruttoinlandsprodukt) im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal um knapp acht Prozent schrumpfen. Auf die Jahresrate hochgerechnet entspräche das einem Rückgang um 27 Prozent.
Zum Vergleich: Im schlimmsten Quartal der „Großen Rezession“, dem Q4/2008, habe der annualisierte Rückgang bei 8,4 Prozent gelegen. Während der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1933 sei das BIP um insgesamt 26 Prozent zurückgegangen. Die CoBa-Experten spreche daher bereits von einem „beispiellosen Rückgang der Wirtschaftsleistung“.
19 Millionen Arbeitslose?
Das wird auch massive Auswirkungen auf den US-Arbeitsmarkt haben: In ihrer Berechnung gehen die Ökonomen davon aus, dass die Beschäftigung im gleichen Ausmaß sinkt wie das BIP. Dies würde einem Anstieg der Arbeitslosenquote von zuletzt 3,5 auf 11,5 Prozent bedeuten. Laut Commerzbank wären in den USA somit rund 19 Millionen Menschen arbeitslos. Der bisherige Nachkriegsrekord aus dem Jahr 1982 liegt bei einer Quote von 10,8 Prozent.
Der vergleichsweise heftige Anstieg wird in erster Linie mit dem lockereren Kündigungsschutz und dem flexibleren Arbeitsmarkt in den USA begründet. Nach dem Ende der Krise dürften die betroffenen Amerikaner dafür auch schneller wieder neue Jobs finden.
Einen ersten Vorgeschmack auf die tatsächliche Entwicklung könnten bereits die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA am Donnerstag (26. März) liefern.