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Commerzbank-Einstieg? Deutsche Bank winkt ab

Commerzbank-Einstieg? Deutsche Bank winkt ab
Foto: Klaus Ohlenschläger/picture alliance/dpa
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Michael Herrmann 05.09.2024 Michael Herrmann

Die Commerzbank zählte gestern zu den größten Verlierern im DAX. Die Aktie reagierte damit auf den geplanten Ausstieg des deutschen Staates. Die Hoffnung, dass mit der Deutschen Bank ein Konkurrent in die Bresche springt, hat sich bereits in Luft aufgelöst.

Der deutsche Staat plant seinen Ausstieg bei der Commerzbank. In einem ersten Schritt will der Bund seine Beteiligung an dem Institut reduzieren. Das teilte die dafür zuständige Finanzagentur der Bundesrepublik mit. Anleger reagierte gestern überwiegend mit Verkäufen auf diese Meldung.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete in der Zwischenzeit unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass der deutsche Staat zunächst einen Anteil von drei bis fünf Prozent verkaufen will.

Die Deutsche Bank erteilte möglichen Übernahmeambitionen ihrerseits umgehend eine Absage. „Wir fokussieren uns auf die Deutsche Bank“, sagte ihr Chef Christian Sewing am Mittwoch auf dem Banken-Gipfel des Handelsblatts. Eine Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche Bank werde unter ihm „kein Thema“ werden.

Auch Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp äußerte sich auf dem Banken-Gipfel zu einem möglichen Einstieg des Konkurrenten. Wenn Interessenten für einen Einstieg bei dem Geldhaus anklopften, werde man das prüfen. Oberste Aufgabe sei es aber, die Commerzbank nach vorne zu bringen.

Derzeit ist der Bund über den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) noch mit 16,49 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Auf dem aktuellen Kursniveau hat die verbliebene Staatsbeteiligung an dem Geldhaus einen Wert von rund 2,5 Milliarden Euro.

„Der Einstieg des Bundes bei der Commerzbank in den Jahren 2008 und 2009 war wichtig, um inmitten der Bankenkrise die Finanzmarktstabilität zu schützen“, erklärte Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und Vorsitzender des zuständigen interministeriellen Lenkungsausschusses.

Die Commerzbank sei nun aber wieder ein stabiles und ertragsstarkes Institut. Daher sei es geboten, dass sich der Bund nach und nach von seinen Anteilen trenne.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der durch den Verkauf entstehende Aktienüberhang ist vor allem kurzfristig eine Belastung. Langfristig sollten die Vorteile einer wieder vollständig privatisierten Bank überwiegen. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung mit einem Stopp bei 11,90 Euro. Auch die Deutsche Bank bleibt auf der Empfehlungsliste.

Der durch den Verkauf entstehende Aktienüberhang ist vor allem kurzfristig eine Belastung. Langfristig sollten die Vorteile einer wieder vollständig privatisierten Bank überwiegen. Die Commerzbank-Aktie bleibt daher eine laufende Empfehlung. Ein Stopp bei 11,90 Euro sichert ab. Auch die Deutsche Bank bleibt auf der Empfehlungsliste.

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