Wegen Verstößen gegen die Iran-Sanktionen steht die Commerzbank steht seit fast drei Jahren unter Beobachtung durch US-Behörden. Nach Informationen von Handelsblatt und Süddeutscher Zeitung (SZ) steht die Mission der US-Aufseher in Frankfurt nun kurz vor dem Ende – gesehen hat man sie dort ohnehin schon länger nicht mehr.
Wie die Zeitungen unter Berufung auf Insider berichten, werde der Monitor genannte Aufpasser seine Arbeit bald beenden – alle Aufgaben und Punkte seien abgearbeitet, der Abschlussbericht bereits verfasst und abgeschickt, heißt es. Zudem seien die Aufseher seit Monaten nicht mehr gesehen worden.
Offiziell beendet ist die Maßnahme jedoch noch nicht. Der Monitor sei weiterhin für das Institut tätig, erklärte eine Sprecherin der Commerzbank. Formell beenden muss die Maßnahme das New York State Department of Financial Services, das die Überwachung damals angeordnet hatte.
Iran-Geschäfte wurden zum Verhängnis
Eingesetzt worden war der Monitor im Zuge eines Vergleichs, den die Commerzbank im März 2015 mit den US-Behörden geschlossen hatte. Wegen Verstößen gegen die US-Sanktionen gegen den Iran und zu laxer Geldwäschekontrollen musste das Institut fast eineinhalb Milliarden Dollar zahlen. Zudem wurde ein Team von US-Anwälten entsandt, das die Nachbesserung der Compliance-Systeme überwachen sollte.
Für die Commerzbank wäre der Abschied des Monitors in doppelter Hinsicht positiv: Zum einen konstatiert er deutliche Fortschritte bei der Aufrüstung der internen Überwachungsprozesse – was sich auch daran zeigt, dass sich die Commerzbank im Vergleich zur Deutschen Bank zuletzt recht erfolgreich aus den Negative-Schlagzeilen heraushalten konnte. Zum anderen entfällt ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, denn für ihre Überwachung durch die US-Behörden muss die Bank selbst aufkommen.
Aktie auf der Watchlist
Die Anleger sehen darin jedoch zunächst wenig Grund zum Feiern: Nachdem die Aktie am Montag fast drei Prozent tiefer aus dem Handel gegangen ist, deutet sich zum Handelsstart am Dienstagmorgen nur moderate Bewegung an. Die seit Jahresbeginn laufende Erholung verliert damit kurzfristig an Schwung. Der MDAX-Titel bleibt ein Fall für die Beobachtungsliste.