Die Commerzbank wird am kommenden Donnerstag ihre Zahlen für 2023 vorlegen. Im Vorfeld agieren die Anleger eher ängstlich und nehmen mehrheitlich Abstand von dem Papier. Das positive Chartbild ist dadurch endgültig Geschichte. Gilt das auch für die generellen Aussichten?
Die Aktie der Commerzbank nimmt sich derzeit eine Auszeit. War der Wochenstart noch gelungen, ging es nach einem Hoch am Dienstag bei über 11 Euro seither Richtung 10 Euro. Belastend wirkten unter anderem Nachrichten aus den USA. Dort fielen die Aktien der Regionalbanken deutlich, obwohl die Bank of America (BofA) Entwarnung für den US-Sektor gab. Zahlreiche Anleger machen sich dennoch Sorgen, dass eine neue Bankenkrise vor der Tür stehen könnte. Das belastete auch die Aktien der Banken in Deutschland und Europa.
Bei der Commerzbank dürfte noch hinzukommen, dass Anleger den kommenden Donnerstag abwarten wollen. Dann werden die Frankfurter als eine der letzten europäischen Banken ihre Zahlen für 2023 präsentieren. Viele Konkurrenten konnten mit ihren Zahlenwerken überzeugen. Es gab aber auch Ausnahmen, wie zuletzt unter anderem Société Générale.
Bei der Commerzbank dürfte sich der Blick stark auf die Ausschüttungen richten. Konkurrent Deutsche Bank hatte im Rahmen seiner Zahlenbekanntgabe eine höhere Dividende für 2024 und 2025 sowie ein Aktienrückkauf-Programm angekündigt. Im Vergleich zur Konkurrenz fallen die Dividenden der Commerzbank mit geplanten drei Milliarden Euro im Zeitraum 2021 bis 2024 eher bescheiden aus. Umso mehr dürfte die Anleger neben Aussagen zu den Nettozinserträgen der weitere Ausblick zu den Ausschüttungen interessieren.
Die Commerzbank ist eine laufende Empfehlung. Daran ändert auch die Nervosität vor den Zahlen nichts. Das Eis für Bankaktien ist aber dünner geworden. Ein Neueinstieg vor den Zahlen am Donnerstag drängt sich nicht auf – zumal auch das Chartbild nach der jüngsten Kursschwäche zur Vorsicht mahnt. Der mehrmonatige Aufwärtstrend ist Geschichte. Nach dem GD 50 wurden mittlerweile zudem der GD 100 und der GD 200 unterschritten. Umso wichtiger wäre, dass die Bank bei den anstehenden Zahlen liefert. Dann wird mehr Klarheit darüber herrschen, ob die aktuelle Angst der Anleger weiter umgehen oder bald wieder herum sein wird.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.