Anders als die Deutsche Bank hat die Commerzbank vor längerer Zeit ihr Geschäftsmodell voll auf die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen ausgerichtet. Zwar profitiert man daher übermäßig stark von der Zinswende. Eine Rezession ist aber andererseits eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Umso erfreulicher ist die jüngste Entwicklung.
Die Commerzbank gilt als einer der größten Mittelstands-Finanzierer in Deutschland. Daher hat es mitunter negative Auswirkungen auf das Finanzinstitut, wenn es den Unternehmen hierzulande schlecht geht. Das letzte Jahr war mit den steigenden Energiepreisen und dem trüben Konjunkturausblick eine große Belastung für die Firmen. Das drückte sich auch in stetig sinkenden Werten des vielbeachteten ifo-Geschäftsklimaindexes aus.
Unternehmen immer optimistischer
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft drehte allerdings im vergangenen Oktober, das Stimmungsbarometer hat sich seitdem jeden Monat sukzessive verbessert. Zu Jahresbeginn erhöhte sich der Index erneut. Das ifo-Geschäftsklima stieg im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einer Verbesserung auf 90,3 Punkte gerechnet. Während die Unternehmen ihre Zukunftsperspektiven deutlich besser bewerteten, schätzten sie ihre aktuelle Lage etwas schlechter ein.
Energiepreise im Abwärtstrend
„Die deutsche Wirtschaft startet zuversichtlicher ins neue Jahr“, kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest. In allen betrachteten Bereichen verbesserte sich die Stimmung der Unternehmen. Dagegen hatte sie sich im vergangenen Jahr bis zum Spätsommer zumeist eingetrübt. Auslöser waren der russische Krieg gegen die Ukraine und die stark gestiegenen Energiepreise. Letztere sind in den vergangenen Wochen jedoch deutlich gesunken.
Bankökonomen kommentierten die Zahlen positiv, warnten aber auch vor zu viel Optimismus. „Den Anstieg des Geschäftsklimas kann man schon fast routiniert zur Kenntnis nehmen“, erklärte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Viele Frühindikatoren legten derzeit zu. Erst am Vortag waren die Einkaufsmanagerindizes von S&P - auch eine Unternehmensumfrage - ebenfalls gestiegen.
Für die Commerzbank wäre ein Ausbleiben der Rezession ein wichtiger Faktor, um das Geschäft zu stabilisieren. Denn ein starker Anstieg der Kreditausfälle dürfte dann ausbleiben. Die Aktie hat sich gestern unterdessen an die Marke von 10,00 Euro heran gearbeitet. Wie es jetzt weitergehen könnte, lesen Anleger im neuen AKTIONÄR. Hier als ePaper erhältlich.
Mit Material von dpa-AFX.
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