Die Commerzbank performte den Euro-Stoxx-Banks über mehrere Monate im laufenden Jahr aus. Doch mittlerweile ist es damit vorbei. Die Aktie entwickelte sich zuletzt sogar schlechter als der MDAX, in dem das Papier in Deutschland notiert ist. Diese Woche wird sich zeigen, in welche Richtung es kursmäßig in nächster Zeit geht. Heute könnte bereits der Startschuss fallen, denn viel fehlt dazu nicht.
In rund vier Wochen büßte der Kurs der Commerzbank-Aktie rund 20 Prozent ein und schneidet jetzt auf Jahressicht mit einem Plus von etwa acht Prozent schlechter ab als der Gesamtmarkt, der durch den MDAX dargestellt wird (13 Prozent). Negativ fällt auch auf, dass die Bankenwerte insgesamt weiterhin gut laufen – der Euro-Stoxx-Banks bringt es auf aktuell 24 Prozent seit Anfang 2020 – die Commerzbank hängt hier aber hinterher. Es besteht also Aufholpotenzial, was nicht zuletzt durch die Zahlenvorlage am 4. August gezündet werden könnte.
Steigende Inflation = höhere Zinsen
Bisher werden Teuerungsraten von bis zu vier Prozent im laufenden Jahr allenfalls als temporäres Phänomen eingeschätzt. Allerdings ist es ungewiss, ob die Inflation in 2022 tatsächlich wieder abflaut, denn die Saat in Form einer deutlich ausgeweiteten Geldmenge ist weltweit gelegt. Damit kämen die Notenbanken immer mehr unter Zugzwang trotz ihrer geänderten Inflationsziele die Zinsen anzuheben. Für die Commerzbank wäre das ein Segen, da das Geldhaus als eines der zinssensitivsten in der Eurozone gilt.
GD100 im Fokus
Aus charttechnischer Sicht wird es diese Woche spannend bei der Aktie: Der seit Anfang Juni bestehende Abwärtstrend könnte sich abschwächen, auch wenn es sich noch nicht um eine Trendumkehr handelt. Zuletzt tendierte die Notierung allerdings wieder etwas höher und könnte schon heute den GD100 bei 5,75 Euro in Angriff nehmen. Der Schlusskurs vom Freitag liegt mit 5,73 Euro nur knapp darunter.
Die nächste größere Hürde nach der Marke von 6,00 Euro käme dann bei 6,22 Euro in Form des GD50 in Sicht. Zudem verläuft der Abwärtstrend ebenfalls erst deutlich über sechs Euro. Damit könnte sich die Aktie diese Woche allerdings wieder aufschwingen und eine Attacke auf dieses Niveau fahren. Mittelfristig bleiben die Perspektiven positiv, auch im Hinblick auf eine Erholung der Wirtschaft. Investierte bleiben dabei und beachten den Stopp bei 4,80 Euro
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Commerzbank befinden sich im Aktionär-Depot von DER AKTIONÄR.