Beruhigungspille für viele Commerzbank-Kunden: Konzernchef Martin Zielke hat jetzt anlässlich des 150. Jubiläums der Bank erklärt, man versuche Sparer vor den "Belastungen freizuhalten", die der Negativzins mit sich bringe. Das Ganze ist jedoch mit einem "aber" versehen. Denn die Maßgabe gilt nicht für alle Kunden. Und belastet zudem die Bilanz.
Die Commerzbank gibt sich anlässlich des 150. Jubiläums der Bank am morgigen Mittwoch (26. Februar) Kundennah. Das Institut will das Gros ihrer Kunden weiterhin vor Negativzinsen verschonen. "Wir versuchen den Sparer weitestgehend von den Belastungen freizuhalten. Das funktioniert im Moment auch noch", sagte Konzernchef Martin Zielke der Bild-Zeitung.
Vermögende Kunden: Bank sucht Gespräch
Banken müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Auch wenn es inzwischen höhere Freibeträge gibt, ist das eine Milliardenbelastung für die Branche. Etliche Institute geben die Kosten dafür schon länger an Firmenkunden weiter - auch die Commerzbank. Im November hatte die Commerzbank zudem angekündigt, sie suche auch mit Privatkunden, die deutlich mehr als eine Million Euro auf ihrem Bankkonto haben, das Gespräch über alternative Anlagemöglichkeiten.
Permanente Belastung für die Bank
"Negative Zinsen sind für uns eine permanente Belastung, die wir selber nicht tragen können", erklärte Zielke in dem Interview. "Deswegen können wir nicht alle Kunden von diesen Belastungen freistellen. Die breite Masse der Sparer betrifft es jedoch nicht."
Commerzbank zurück im DAX
Zielke zeigte sich entschlossen, die Commerzbank "so schnell wie möglich" zurück in den DAX zu führen. "Natürlich arbeiten wir daran, den Wert dieser Bank zu steigern." Im September 2018 war der DAX-Dino in den MDAX der mittelgroßen Werte abgestiegen. Den Platz in der ersten Börsenliga übernahm der Münchner Zahlungsabwickler Wirecard.
Mit Material von dpa-AFX