Mit den Zahlen zum abgelaufenen Jahr hat Commerzbank-CEO Martin Zielke seine Kritiker verstummen lassen. Zwar schrumpfte das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr (1,08 Milliarden Euro) kräftig auf 279 Millionen Euro. Aufgrund des im Herbst 2016 eingeleiteten Konzern-Umbaus hatten Analysten im Schnitt aber nur mit 249 Millionen Euro gerechnet.
Umbau kostet Geld
Abschreibungen auf den Firmenwert der Investment-Banking-Sparte und sonstige immaterielle Vermögenswerte summierten sich dabei auf 627 Millionen Euro im dritten Quartal. Weitere Aufwendungen, die durch den Umbau verursacht wurden, schlugen mit 129 Millionen Euro zu Buche. Die Verwaltungsaufwendungen konnten dagegen leicht von 7,16 Milliarden Euro auf 7,10 Milliarden Euro gesenkt werden.
Positiv zu werten ist außerdem die Kapitalausstattung der Bank. So verbesserte sich die harte Kernkapitalquote auf 12,3 Prozent (Vorjahr: 12,0 Prozent). Zielke zeigte sich selbst kritisch über das Abschneiden der Commerzbank: „Im Jahr 2016 haben wir ein solides Ergebnis erzielt und unsere Kapitalquote weiter verbessert. Allerdings können wir mit der Ergebnisqualität noch nicht zufrieden sein. Deshalb müssen wir unsere Strategie Commerzbank 4.0 entschlossen umsetzen.“
Auf Kurs
Die Commerzbank kommt beim Konzern-Umbau bisher gut voran. Die Zahlen machen Mut, dass 2017 für die Bank besser als erwartet laufen könnte. Mit einem KGV von 17 für das laufende Jahr ist die Aktie im Branchenvergleich teuer, allerdings beträgt das Kurs-Buchwertverhältnis nur 0,3. Außerdem wird 2018 ein KGV von nur 11 erwartet. Mit den positiven Zahlen im Rücken sollte die Commerzbank bald wieder Richtung 8,00 Euro laufen, vorher muss allerdings noch der Widerstand bei 7,87 Euro nachhaltig gebrochen werden. Mutige greifen zu bei der Aktie, das Ziel des AKTIONÄR lautet unverändert 10,70 Euro. Anleger sollten bei 6,00 Euro einen Stopp setzen.