Banken haben ihr Netz an Korrespondenzbank-Beziehungen in den vergangenen sieben Jahren um rund ein Fünftel zurückgefahren. Das ergab eine Studie des Ausschusses für Zahlungsverkehr und Marktinfrastrukturen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Über diese Partnerbanken wickeln heimische Kreditinstitute die Finanzierung des Außenhandels ab. Will also ein deutsches Unternehmen beispielsweise eine Überweisung an einen Kunden in Afrika tätigen, muss sich seine deutsche Bank mit einer Korrespondenzbank im Land des Empfängers in Verbindung setzen. Die Commerzbank will wohl nun ihr Netz an Korrespondenzbanken wieder ausbauen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kündigte Firmenkundenchef Michael Reuther am Montag in Frankfurt an, dass die Zahl der Partnerinstitute um zehn Prozent steigen soll. Die Commerzbank hatte die Zahl an Korrespondenzbanken auf 2.500 halbiert, nachdem die USA 2015 eine Milliardenstrafe gegen das Geldhaus wegen Sanktionsverstößen und Geldwäsche-Vorwürfen verhängt hatte.
Die Bank habe ihre Systeme nun soweit verbessert und ihre Mitarbeiter geschult, dass sie ihr Netz an Korrespondenzbanken in Schwellenländern in Asien, Afrika und Südamerika wieder ausbauen könne, sagte Reuther. Die Commerzbank schaue sich an, wie sie in den für deutsche Exportunternehmen besonders wichtigen Ländern ein besseres Netz schaffen könne, heißt es in der Reuters-Mitteilung weiter.
Stopp im Auge behalten!
Die Aktie der Commerzbank zeigt derweil keine Anzeichen für eine Kursexpansion. Im Gegenteil: Seit Anfang Mai geht es mit der Aktie massiv nach unten. Die schwindende Übernahme- und Fusionsfantasie trägt ebenso zu den Kursverlusten bei wie der Dividendenabschlag in der Vorwoche. DER AKTIONÄR hält jedoch vorerst an der Trading-Position fest und spekuliert auf eine baldige Bodenbildung. Investierte Anleger sollten jedoch den Stoppkurs im Bereich von 6,00 Euro im Auge behalten – darunter drohen neue Tiefs.