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28.10.2022 Carsten Kaletta

Commerzbank: Anleger setzen verstärkt auf die Zins-Karte

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Commerzbank

Nachdem die Commerzbank-Aktie vor Wochenfrist die psychologisch wichtige 8-Euro-Marke überwinden konnte, ging es in dieser Woche für den Banken-Titel weiter aufwärts. Konkret stehen (bisher) rund drei Prozent zu Buche. Mit Blick auf die gestrige EZB-Zinsentscheidung dürfte der MDAX-Wert noch weiteres Aufwärtspotenzial haben. 

Mit dem jüngsten Zinsschritt von 75 Basispunkten hat die EZB die Zinsen um insgesamt 200 Basispunkte erhöht – so viel nie seit der Einführung der Gemeinschaftswährung in so kurzer Zeit. Die EZB sei noch nicht fertig mit der Normalisierung der Geldpolitik, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, und stellt weitere Erhöhungen in Aussicht. Volkswirte etwa erwarten, dass die EZB die Leitzinsen bis zum Jahresende um weitere 0,5 Prozentpunkte erhöht. Für nächstes Jahr rechnen die Experten dann mit einem Leitzins (Refinanzierungszins) von drei Prozent. 

Was bedeutet das für die Commerzbank? Das in Frankfurt ansässige Geldhaus zählt ohne Zweifel zu den großen Profiteuren steigender Zinsen. Im ersten Halbjahr kamen 57 Prozent der Erträge aus dem Zinsüberschuss. Das ist einer der höchsten Werte unter den Peers. 

Und: Die Commerzbank würde nach eigenen Projektionen im ersten Jahr bis zu 700 Millionen Euro höhere Erträge einnehmen, wenn das Zinsniveau um ein Prozent steigt. Bereits in diesem Jahr rechnet man daher mit 300 Millionen Euro mehr Ertrag. 

Die Aktie der Commerzbank verliert am Freitag 0,8 Prozent auf 8,23 Euro. Nach unten dürfte die 8-Euro-Marke einen ersten (schwachen) Support bieten, im Anschluss sollte die Unterstützung bei 7,75 Euro (DER AKTIONÄR berichtete). Mit Blick nach oben steht der Titel vor einer massiven Widerstandszone, die sich an den Zwischenhochs bei 8,36 und 8,64 Euro aufspannt. 

Commerzbank (WKN: CBK100)

DER AKTIONÄR ist auf mittlere bis lange Sicht weiterhin optimistisch für den MDAX-Wert. Die steigenden Zinsen dürfte dem MDAX-Unternehmen signifikante Ertragssteigerungen bescheren – sofern die Rezession keine zu krasse Form annimmt. Hinzu kommt weiterhin Umstrukturierungsfantasie, da der Konzern-Umbau bis 2024 läuft. Kurzum: Spekulativ orientierte Anleger können weiterhin aufspringen. 

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG

(Mit Material von dpa-AFX)

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