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Commerzbank-Absturz nach Wirecard-Abverkauf: Übertriebene Marktreaktion?

Commerzbank-Absturz nach Wirecard-Abverkauf: Übertriebene Marktreaktion?
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Fabian Strebin 19.06.2020 Fabian Strebin

Das Geschehen rund um Wirecard hielt gestern die Märkte in Atem. Der AKTIONÄR berichtet ausführlich über die weitere Entwicklung und hält Sie auf der Homepage auf dem Laufenden. Im Zuge der Täuschungsvorwürfe gegen Wirecard ist indes auch die Aktie der Commerzbank ins Trudeln geraten, das Papier stürzte am Donnerstag über sieben Prozent ab.

DER AKTIONÄR berichtete bereits gestern, dass die Commerzbank zu einem Konsortium von Banken gehört, dass 2018 1,75 Milliarden Euro als revolvierende Kreditlinie an den Zahlungsdienstleister vergab. Neben der ABN Amro, der ING und der LBBW gehörte das Finanzinstitut zu den Konsortialführern. Laut Handelsblatt soll aber insgesamt eine zweistelle Zahl an Banken das Darlehen vergeben haben.

Wirecard kündigte gestern an, dass Kredite im Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro gekündigt werden können, wenn heute (19. Juni) kein testierter Jahres- und Konzernabschluss vorliege. Informationen aus dem Halbjahresbericht von Wirecard von letztem Jahr legen nahe, dass fast die komplette Linie gezogen wurde. 

Von den beteiligten Banken gab es keinen Kommentar. Aus Finanzkreisen hieß es dagegen, dass sich das Kreditrisiko, also ein Ausfall der Darlehen, in Grenzen halte aufgrund der hohen Anzahl beteiligter Banken. Zudem sei es eher unüblich, dass es kurzfristig zu Kündigungen der Kredite komme. In solchen Fällen wie bei Wirecard müssten sich die Banken erst einmal sortieren und würde dann mit dem Schuldner verhandeln.

Zudem könnte ein Teil der Kredite bereits wieder getilgt sein. Denn im Herbst 2019 nahm Wirecard Kapital über eine Anleihemission auf und bekam Geld durch den Einstieg der japanischen Softbank. Damit könnten Kredite von 900 Millionen Euro zurückgezahlt worden sein. Das vermutet der Finanzblog Finanz-Szene. Somit könnte das Bankenkonsortium noch mit 900 Millionen Euro im Feuer stehen. 

Die Aktie der Commerzbank verlor am Donnerstag mehr als sieben Prozent und ist unter die wichtige Marke von vier Euro gerutscht. Auch heute befindet sich der Wert vorbörslich leicht im Minus, kämpft aber wieder mit dem Niveau von vier Euro. Wer investiert ist, sollte die Füße still halten. Der Stopp liegt erst bei 3,50 Euro.

Sicher ist bei Wirecard derzeit nichts. Das Gleiche gilt für die Kredite, die das Unternehmen aufgenommen hat. Möglicherweise könnte es im Laufe des Tages Neuigkeiten dazu geben.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG:

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