Ein Medienbericht, wonach CME Group künftig auch den Spot-Handel mit Bitcoin anbieten will, haben die Aktie von Coinbase in der Vorwoche belastet. Kein Wunder, denn damit würde der Börsenbetreiber der Krypto-Firma in ihrem Kerngeschäft Konkurrenz machen. Doch auch Coinbase selbst hat neue Ambitionen fernab des Krypto-Geschäfts angemeldet.
Bei Coinbase ging es in den letzten Tagen ordentlich rund: Meldungen über einen dreistündigen Systemausfall und ein Bericht der Financial Times, wonach die US-Terminbörse CME Group nach dem Handel mit Bitcoin-Futures auch den Spot-Handel mit der Digitalwährung anbieten will, haben die zeitweise Aktie belastet. Eine Hochstufung durch die Analysten der Bank of America und die allgemeine Belebung am Kryptomarkt haben indes für Rückenwind gesorgt.
Weitgehend unbemerkt blieb dabei jedoch eine Meldung, wonach Coinbase selbst drauf und dran ist, in neue Bereiche vorzudringen. Laut einer Pressmitteilung vom 16. Mai will Coinbase Derivatives künftig den Handel mit speziell für Privatanleger aufgelegten Future-Kontrakten auf Gold und Öl anbieten. Die neuen Produkte sollen demnach das bestehende Angebot an Futures auf verschiedene Kryptowährungen ergänzen und bereits am 3. Juni starten.
„Nach der Einführung von Bitcoin-, Ethereum-, Bitcoin Cash-, Litecoin- und Dogecoin-Futures haben wir eine steigende Nachfrage nach Produkten für Privatkunden an einer leicht zugänglichen und regulierten Börse festgestellt. Daher freuen wir uns sehr, diese Vorteile auf Gold- und Öl-Futures auszuweiten und Anlegern Cross-Hedging-Möglichkeiten über verschiedene Anlageklassen hinweg zu bieten“, heißt es in der Unternehmensmitteilung.
Neben Digitalwährungen auch den Handel mit Gold- und Öl-Futures anzubieten, ist für den Kryptobörsenbetreiber demnach kein Widerspruch, sondern eine „natürliche Ergänzung“ des Angebots.
Kerngeschäft bleibt der Kryptohandel
Während die Terminbörse CME also im Krypto-Revier wildert, baut der Kryptobörsenbetreiber Coinbase also den Future-Handel abseits von Bitcoin und Co aus. Reiner Zufall oder geplante Retourkutsche? Man weiß es nicht. Doch die Unternehmensmeldung von Coinbase kam just am selben Tag, an dem die Financial Times über die CME-Pläne in Sachen Bitcoin-Spot-Handel berichtet hat.
So oder so: Den Großteil der Erlöse wird Coinbase vorerst auch weiterhin im Krypto-Kerngeschäft erwirtschaften – und dort sorgt die jüngste Belebung bei Bitcoin und Co für neuen Schub. Seit die Coinbase-Aktie zu Beginn der Vorwoche kurzzeitig unter die 200-Dollar-Marke gerutscht ist, hat sie bereits wieder mehr als 17 Prozent aufgeholt. Am heutigen Donnerstag geht es im vorbörslichen US-Handel um weitere zwei Prozent aufwärts.
DER AKTIONÄR sieht gute Chancen auf eine Fortsetzung der Rally am Kryptomarkt. Das wiederum würde auch der Coinbase als einem der größten und wichtigsten Handelsplätze für Digitalwährungen in die Karten spielen. Die Aktie bleibt daher ein Basisinvestment im Krypto-Sektor.