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Coinbase vor den Zahlen: Es wird brutal

Coinbase vor den Zahlen: Es wird brutal
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Nikolas Kessler 21.02.2023 Nikolas Kessler

Beim Kryptobörsenbetreiber Coinbase stehen am heutigen Dienstagabend (21. Februar) die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 auf der Agenda. Bereits im Vorfeld ist klar, dass diese im Verglich zum Vorjahr wohl extrem schwach ausfallen werden. Schuld daran ist die Talfahrt am Kryptomarkt über weite Strecken des Jahres 2022.

Coinbase-Chef Brian Armstrong selbst hatte deshalb im Dezember deutliche Einbußen in Aussicht gestellt. Die von Bloomberg befragten Analysten rechnen nun für das abgelaufene Gesamtjahr im Schnitt mit einem Umsatzrückgang um fast 60 Prozent auf 3,15 Milliarden Dollar.

Ergebnisseitig dürfte das Unternehmen sogar wieder in die Verlustzone rutschen. So erwartet die Wall Street im Schnitt ein negatives EBITDA von rund 0,46 Milliarden Dollar– nach einem operativen Gewinn von 4,09 Milliarden Dollar im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll sogar von plus 14,50 Dollar im Vorjahr auf minus 10,10 Dollar abgesackt sein. Das wäre schlichtweg brutal.

Schuld daran ist natürlich primär der Bärenmarkt bei Bitcoin und Co im vergangenen Jahr, der den – überwiegend privaten – Investoren, die bei Coinbase aktiv sind, gehörig die Lust aufs Trading verdorben haben. Da Gebühreneinnahmen aus dem Privatkundengeschäft den Löwenanteil der Erlöse des Konzerns ausmachen, wirkt sich diese Zurückhaltung besonders deutlich auf Umsatz und Ergebnis aus.

Zudem sind die Vergleichswerte aus dem Vorjahreszeitraum vergleichsweise hoch. 2021 hatte der Bitcoin eine Rekordfahrt hingelegt und im November sein bisheriger Allzeithoch markiert. Das hat freilich auch die Handelsaktivitäten bei Coinbase beflügelt.

Bei Coinbase ist man sich der schwierigen Lage durchaus bewusst. Im Januar hat das Unternehmen weitere Sparmaßnahmen einschließlich des Abbaus von rund einem Fünftel der verbliebenen Stellen verkündet. Die Kosten dafür schlagen aber erst ab dem laufenden ersten Quartal 2023 zu Buche. Ob das Management angesichts dieser Herausforderungen und der ungewissen Lage am Kryptomarkt eine konkrete Prognose für das laufende Gesamtjahr wagt, ist indes fraglich.

Kursverdoppler nach tiefem Crash im Vorjahr

Auch mit Blick auf den Aktienkurs ist die Misere bei Coinbase offenkundig: 2022 ist der Kurs um mehr als 80 Prozent gecrasht. Am 6. Januar fiel er bei 31,55 Dollar auf einen neuen Tiefststand. Seitdem hat sich die Aktie wieder mehr als verdoppelt, was vor allem der Gegenbewegung am Kryptomarkt seit Jahresanfang zu verdanken ist. Bis sich diese auch wieder im operativen Geschäft von Coinbase widerspiegelt, dürfte aber noch einige Zeit vergehen.

Vor den Zahlen am heutigen Dienstagabend geht es für die Coinbase-Aktie im vorbörslichen US-Handel erst einmal wieder um rund drei Prozent abwärts.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Grundsätzlich lassen die extrem niedrigen Erwartungen auch Spielraum für eine positive Überraschung, die – in Verbindung mit einer Fortsetzung der Erholung am Kryptomarkt – auch der Coinbase-Aktie neue Impulse liefern könnte. Eine Wette darauf sollten wegen operativer Herausforderungen und der hohen Unsicherheit am Kryptomarkt aber allenfalls sehr risikofreudige Trader wagen. Auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR steht Coinbase vor den Zahlen nicht. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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